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Wie Luft zum Atmen - Plakat zum Film

WIE LUFT ZUM ATMEN

(D, 2005)


Regie: Ruth Olshan
Film-Länge: 90 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 19.10.2006

 DVD/Blu-ray-Start:
 05.12.2007

"Wie Luft zum Atmen" - Handlung und Infos zum Film:


Georgien liegt im Kaukasus, an der Grenze zwischen Orient und Okzident. Von Gebirge umgeben und im Westen begrenzt vom Schwarzen Meer hat sich dort eine in mehrerer Hinsicht einzigartige Kultur und Natur herausgebildet, die der Dokumentarfilm von Ruth Olshan einfängt.

Die landschaftliche Schönheit, die immer wieder die Kamera von Marcus Winterbauer zu außergewöhnlichen Bildern hinreißt, steht heutzutage allerdings im großen Widerspruch zu den Problemen des Landes, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wirtschaftlich kollabierte. Man schätzt, dass über 50% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben. Eine der Protagonistinnen in "Wie Luft zum Atmen" führt das Filmteam auf das Gelände eines stillgelegten Zementwerks in Rustawi, das quasi über Nacht die Produktion einstellte und sie und ihre Familie arbeitslos werden ließ. Was ihr bleibt, um die Hoffnung und Zuversicht auf ein besseres Leben nicht zu verlieren, sind die Nachmittage mit ihren Freundinnen. Was sie dort zusammen tun, ist für Nicht-Georgier vielleicht etwas ungewöhnlich, in Georgien aber keine Besonderheit: sie treffen sich, um Chorlieder zu singen, folkloristische Tänze zu üben und auf altertümlichen Instrumenten zu spielen.

"Ohne Musik", so erzählt die junge Frau, "würde ich durchdrehen". Und ihre Chorleiterin stellt nüchtern fest: Sie und die Mädchen brauchen die Musik "wie Luft zum Atmen" – und so nennt Ruth Olshan ihren Film, der auf einer Reise durch das Land die Menschen und ihre besondere Beziehung zur Musik porträtiert. Die traditionelle Volksmusik Georgiens ist auf der ganzen Welt einzigartig und wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Was sie ausmacht ist vor allem die polyphone Stimmführung des Chorgesangs und die rhythmische Komplexität der Lieder. Die Harmonik basiert auf einem seit dem Mittelalter mündlich überlieferten eigenen Tonlagensystem, das anders und mehr als 300 Jahre früher als in Europa notiert wurde; Die Lieder enthalten Texte, die aus (wie man glaubt) altsumerischen Sprachen entwickelt wurden. In den verschiedenen Regionen Georgiens sind dabei völlig unterschiedliche Varianten der Folklore entstanden und haben dabei eine jeweils besondere Spielweise und Tanztradition herausgebildet…

Ein Männerchor fährt durch die unterschiedlichen Regionen des Landes und sucht Menschen auf, die noch die alten Lieder singen können, die nirgendwo aufgeschrieben sind. Das Interesse des Chorleiters liegt daher auch in der Bewahrung und Weiterführung dieser Tradition, die für ihn zur georgischen Identität gehört und in der er noch "den Hauch der vergangenen Jahrhunderte" spürt. Die alten Männer, die er findet, haben sich selbst ganz dieser Idee verpflichtet – sie selbst haben das, was sie singen einst von ihren Vätern gelernt und einfach weiter gesungen. Um neue Lieder zu erfinden, sei das Wesen der Musik viel zu kompliziert. Auch der Lehrer einer Schultanzgruppe in Rustawi sieht es als seine Aufgabe an, den Kindern mit der Tanztradition auch die Liebe zu ihrer Kultur beizubringen und ihnen das Gefühl ihrer Einzigartigkeit zu vermitteln…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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