... und zwar aus der Presse. Einige riskante, mit seinem angeblich authentischen Daumenabdruck signierte Spekulationsgeschäfte haben nämlich dazu geführt, dass "Wayne Enterprises" nahezu pleite ist. Wayne tut das, was er tun muss: Er stimmt seiner Demission zu und übergibt die Geschäfte seinem langjährigen Vertrauten Lucious Fox (
Morgan Freeman) und der schönen Milliardärin Miranda Tate (
Marion Cotillard). Schon kurz danach hätte er auch kaum noch Zeit gehabt, sich um das Business zu kümmern – er ist nämlich als "Batman" gefordert. Polizeichef Jim Gordon (
Gary Oldman) hat Wind davon bekommen, dass ein böser, mit einer Atemmaske versehener Terrorist namens Bane (
Tom Hardy) nichts geringeres will, als die Stadt in seine Gewalt zu bekommen. Um das zu verhindern, muss der inzwischen gefangen genommene "Batman Wayne" aber erst mal aus Ra's al Ghuls Gesellschaft der Schatten fliehen – und das hat vor ihm bislang nur ein sagenumwobenes Kind geschafft. Bane wiegt sich schon in Sicherheit...
Es dauert eine ganze Weile bis Christopher Nolans Geschichte in die Gänge kommt. Dabei nimmt sie vom ersten Moment an Tempo auf, wenn Bane in einer unmittelbar an die "James Bond"-Filme angelehnten Sequenz einen russischen Wissenschaftler aus den Fängen der CIA befreit. Was das aber mit dem weiteren Verlauf der Handlung zu tun hat, erschließt sich erst einige düstere und lang geratene Action-Sequenzen später, wenn sich Banes Pläne und Waynes aktuelle (missliche) Situation abzeichnen. Von da an bewegt sich Christian Bale wie eine Mischung aus "Bond-Man" und Germany's ... pardon Gotham's Next
Tom Cruise durch die Handlung, in der sich nach und nach die Fäden und die am Anfang ausführlich eingeführten Charaktere zusammenfinden. Nur einer fehlt über weite Strecken: die Figur im Fledermaus-Kostüm – "The Dark Knight Rises" kann Spuren von "Batman" enthalten, muss aber nicht.
Dafür ähnelt Gotham City in dieser Verfilmung New York mehr denn je und an den Special Effects, die die – teilweise – Zerstörung zunächst eines Football-Stadions und dann der ganzen Stadt zeigen, dürfte auch ein
Roland Emmerich seine Freude haben. Unter dem Eindruck der Ereignisse des 11. September 2001 sagte einmal ein "WDR"-Reporter "Filme, wie
"Independence Day" oder
"Armageddon" werden angesichts dieses Schreckenstages nie wieder gedreht werden, das will keiner mehr sehen" – spätestens "The Dark Knight Rises" belehrt ihn eines Besseren.
Es ist auf jeden Fall exzellent gemachtes Popcornkino, dem man einmal in Fahrt gekommen auch seine 165 Minuten-Länge gar nicht mehr anmerkt und nach
"Batman Begins" und
"The Dark Knight" einen würdigen Abschluss von Nolans Fledermaus-Trilogie darstellt. Der Regisseur hat die Figur des Batman aus den quietschbunten und comichaften Verfilmungen
Tim Burtons und
Joel Schumachers in die reale Welt geführt. Wer immer ihm nachfolgt, wird es schwer haben – nur dass "Warner" dieses lukrative Franchise nach der nunmehr siebten Verfilmung aufgibt, scheint letztendlich doch unwahrscheinlich.