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Snowman

SNOWMAN'S LAND

("Snowman's Land")
(D, 2009)


Regie: Tomasz Thomson
Film-Länge: 98 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 30.09.2010

 DVD/Blu-ray-Start:
 04.03.2011

 Free-TV-Start:
 08.10.2011

 (arte)

"Snowman's Land" - Handlung und Infos zum Film:


Walter (Jürgen Rißmann) ist fertig mit der Welt. Er hat nämlich gerade einen Job so richtig vergeigt. Soll heißen, er hat einen Mann zu viel erschossen. Denn Walter ist Auftragskiller. Keiner von der edlen Hollywoodsorte, sondern müde, abgehalftert und rostig, wie seine alte Beretta. Sein Auftraggeber Harry (Detlef Bothe) will lieber schicke Zirkuspferde im Stall als einen alten Gaul wie Walter und rät ihm, mal Pause zu machen: "Nimm dir Urlaub, häng' dein Säckchen in die Sonne". Das würde Walter ja gerne machen, nur am nötigen Kleingeld hapert’s.

Walters Berufskollege Francois kommt da wie gerufen, er bietet ihm einen Job an: Der ehemalige Unterweltboss Berger (Reiner Schöne) - den alle seit Jahren für tot halten, der aber weit weg im Osten in die Einsamkeit der Berge abgetaucht ist - dreht in seiner neuen Heimat gerade ein größeres Ding und braucht Unterstützung. "Mehr Erholung als Arbeit, genau das Richtige für dich", verspricht François, "frische Luft, einen Schneemann bauen, hüpfende Rehe gucken." Er würde ja selber gehen, aber als Familienvater... jemand muss ja die Kinder zur Schule fahren. "Ist schön da. Bestimmt." - Walter willigt ein. 2340 km weiter ostwärts. Im zugeschneiten Niemandsland trifft Walter auf einen alten Bekannten: Den schrägen und leicht labilen Micky (Thomas Wodianka), ebenfalls Auftragskiller und ebenfallsauf dem Weg zu Berger – nur trampend. Walter pickt ihn auf.

Bergers Residenz, ein ehemaliges, heruntergekommenes Sanatorium, liegt tief in den Wäldern, eingeschneit und mit Walters klapprigem Auto unerreichbar. Die letzten Kilometer müssen sich die beiden zu Fuß durchschlagen, durch eine gottverlassene Gegend, von der es nicht mal eine vernünftige Karte gibt. Endlich angekommen, werden sie jedoch nicht mit offenen Armen empfangen: Berger selbst ist auf der Jagd und wird erst in den nächsten Tagen zurückkommen, seine junge Frau Sibylle (Eva-Katrin Hermann) ist allein im Haus und hat überhaupt keine Lust auf die beiden. Sie stellt direkt und unmissverständlich klar, dass sie nicht "das verfickte Hausmädchen" sei, das ihnen das Rührei macht. Wenn sie Hunger hätten, sollen sie sich selbst helfen. Und die Teller gefälligst selbst spülen. Außerdem: Küche und Wohnzimmer sind okay, der Rest des Hauses ist tabu.

Am Abend zieht sich Sibylle im Wohnzimmer schwer aufgetakelt eine Line und düst in ihrem TransAm mit Vollgas in die dunkle Nacht. Walter und Micky sind nun allein. Das nutzen sie gleich für einen kleinen Rundgang durchs Haus, auch in die privaten Gemächer Bergers. Neben einigen pikanten Fotos und einem alten Pool stoßen sie im Keller auf eine wirkliche Überraschung: eine professionell eingerichtete Drogenküche.

Der nächste Tag bricht an, Sibylle ist noch nicht wieder aufgetaucht und bei Walter und Micky kommen Urlaubsgefühle auf. Die frische Luft, die Natur, sie fahren Schlitten, Walter baut einen kleinen Schneemann, sie entspannen vor der Glotze. Es ist herrlich. In der Nacht taucht Sibylle wieder auf. Besoffen und müde, aber gesprächiger als bisher. Sie erzählt den beiden von der Weihnachtsparty, die sie für ihre besten Drogenkunden geschmissen hat. Oder besser: Weihnachtsorgie, mit dem besten Fressen und den besten Mädchen, wie die Tiere hätten alle wild durcheinandergevögelt, was wohl an den bunten Pillen lag, die Sibylle vorher an alle verteilt hatte. Ganz kribbelig geworden von ihren Schilderungen schnappt Micky sich einige der Pillen und mischt sie in einem unbeobachteten Moment in Sibylles und sein Whiskyglas. Noch ehe Walter wirklich klar wird, was plötzlich in die beiden gefahren ist - sie rennen durchs Haus, schreien und lecken sich ab - haben sich Micky und Sibylle schon im Pool eingeschlossen und wollen zur Sache kommen. Walter kann es nicht verhindern. Genauso wenig, wie er verhindern kann, dass Sibylle beim Liebesspiel auf dem Plastikliegestuhl plötzlich mit Mickys Waffe rumfuchtelt.

Und dann geht alles ganz schnell: Der Liegestuhl kracht zusammen, ein Schuss löst sich, Bergers Frau treibt tot im Pool, und Walter und Micky haben ein Problem. Am nächsten Morgen erwacht Walter mit dem Lauf einer Flinte im Gesicht: Berger und sein untersetzter Gorilla Kazik (Walera Kanischtscheff) sind zurück. Von Sibylle keine Spur. Walter und Micky sind die Unschuld in Person und wissen von nichts. Sie hätten Sibylle vorgestern zuletzt gesehen, ansonsten die ganze Zeit lange geschlafen und nichts mitbekommen: "Die Bergluft macht einen echt fertig".

Für's Erste scheint Berger den beiden zu glauben. In seinem Restaurant weiht er Walter und Micky in seine Pläne ein. Er will in dieser einsamen Gegend ein zweites St. Moritz bauen. Ach was, besser als St. Moritz! Noch teurer und luxuriöser, die Araber und Russen lieben das; es wird das "Tal der teuren Sünde" mit Hotels, Casinos, Puffs und allem, was dazugehört. Nur die Einheimischen machen gerade etwas Probleme und Walters und Mickys Job sei nun, diese Wilden vom Haus fern zu halten und alles nieder zu schießen, was in die Nähe kommt.

Walter und Micky überlegen, was sie machen sollen: Fliehen geht nicht, damit würden sie sich sofort verdächtig machen und nicht mal bis zur Grenze kommen. Auch sonst haben sie keine zündende Idee. Zumindest ist Sibylle erst mal entsorgt, und noch vermisst Berger seine Frau nicht all zu sehr. Und wenn' wirklich hart auf hart kommen sollte, dann könnte man ihn ja auch noch aus dem Weg schaffen. Denn: kein Berger, kein Problem. Offiziell ist er ja schon tot...

Doch alle Täuschungsversuche nutzen auf Dauer nichts, auch kein debiles Dauergrinsen: Berger dämmert so langsam, dass etwas nicht stimmt und ehe Walter und Micky sich versehen, finden sie sich angekettet im Keller wieder, vor ihnen der wütende Berger mit einer dringenden Frage auf dem Herzen: Wo ist Sibylle?

Die beiden haben eine unangenehme Nacht vor sich. Bergers Gorilla Kazik malträtiert sie nach allen Regeln der Kunst und kriegt doch nichts aus ihnen raus. Am nächsten Morgen steht Berger wieder vor ihnen, diesmal mit einem elektrischen Küchenmesser bewaffnet und zu allem bereit. Was für ein Glück, dass Kazik in diesem Moment Sibylles TransAm entdeckt. Direkt vor dem Haus am Waldrand, mit Sibylles Leiche am Steuer – ein makabrer Service der Waldbewohner, die den von Micky dilettantisch versteckten Wagen gefunden haben, samt verbuddelter Sibylle.

"Ab jetzt ist Krieg!" – Berger ist wild vor Wut und Verzweiflung. Für ihn ist die Sache nun glasklar: Die Einheimischen, dieses Inzest-Pack, haben seine Frau auf dem Gewissen, so, wie sie auch schon alle seine Hunde umgebracht haben. Sie wollen ihn vertreiben – aber da haben sie sich mit dem Falschen angelegt! Einmal in Rage, ist der alte Berger nicht mehr aufzuhalten. Zusammen mit Walter, Micky und Kazik rast er zur nächsten Ansiedlung um alles niederzumachen, was sich bewegt. Wie ein Irrer ballert er auf die armselige Bude und streckt einen Einheimischen nieder, als sich das Blatt abermals wendet: Kazik tritt aus dem Schatten seines Bosses...

Mit einem harten Nackenschlag setzt er den Amok laufenden Berger schachmatt und übernimmt das Ruder – sehr zur Überraschung aller. Denn Kazik hat einen Plan. Er will die Gelegenheit nutzen, das einzufordern, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Er will Berger - der jetzt im Keller eingesperrt ist - den Einheimischen überlassen. Im Gegenzug soll er alles erhalten, was jetzt Berger gehört: das Haus, das Restaurant, Autos und Sonstiges. Und dann hier in Frieden leben. Dabei sollen Walter und Micky helfen.

Walter hat nun endgültig die Nase voll. Froh darüber, bisher mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein, will er so schnell wie möglich weg. Er packt seine sieben Sachen und macht sich auf den Weg. Micky bleibt zurück. Doch der Alptraum ist noch nicht vorbei: Walter muss feststellen, dass alle Reifen seines Wagens zerstochen und die Wälder voller bewaffneter Einheimischer sind, die ihren Belagerungsring um das Anwesen immer enger ziehen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als zurück zum Haus zu fliehen, wo Kazik immer mehr abdreht - und allmählich klar wird, dass er einen noch viel größeren Sprung in der Schüssel hat, als gedacht: Immer öfter redet er mit seiner toten Tochter, seinem alles sehenden Schutzengel.

Die Nacht bricht an, die unsichtbaren Angreifer kommen immer näher und vor Walters ungläubigen Augen laufen die Dinge immer mehr aus dem Ruder...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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