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Nebenan - Plakat zum Film

NEBENAN

("Next Door")
(USA/D, 2021)


Regie: Daniel Brühl
Film-Länge: 92 Min.
 

 
 
 
 
 


 Kino-Start:
 15.07.2021

"Nebenan" - Handlung und Infos zum Film:


Über die Rolle, die er bald in einem amerikanischen Superheldenfilm spielen könnte, weiß Daniel (Daniel Brühl) fast nichts. Nur so viel: Das Projekt wäre ein weiterer großer Sprung nach oben auf der internationalen Karriereleiter des deutschen Schauspielers. Heute findet das Vorsprechen in London statt, und Daniel geht die Muffe, wie vor jedem wichtigen Casting. Am Morgen verabschiedet er sich von seiner Frau Clara (Aenne Schwarz), den zwei kleinen Söhnen und dem Kindermädchen Conchita (Justine Hirschfeld), schnappt sich den edlen Rollkoffer und verlässt seine traumhafte Maisonettewohnung im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.

Die Filmfirma hat einen Fahrer geschickt, der Daniel zum Flughafen bringen soll. Doch Daniel schickt ihn weg. Er hat keine Lust, noch stundenlang in der Business-Lounge zu sitzen und von Touristen begafft zu werden. Seine erfolgreichen Filme haben ihn bekannt gemacht, ein ungestörtes Leben in der Öffentlichkeit ist nicht mehr möglich. Lieber geht Daniel in die Eckkneipe "Zur Brust". Dort ist es zu dieser Zeit schön leer, dort kann er den kurzen englischen Text für sein Vorsprechen noch einmal durchgehen und ungestört telefonieren: Mit seinen guten Kontakten zu Agentinnen und Agenten und Studios hofft er, etwas mehr über den Superheldenfilm und seine Rolle zu erfahren. Doch das Projekt ist streng geheim. Mehr als die Drehbuchseite, die er für das Casting bekommen hat, darf nicht rausgegeben werden.

Die Wirtin (Rike Eckermann) begrüßt ihren"Tom Cruise" mit schroffem Charme. Viel hat sie heute Vormittag nicht zu tun. In ihrer Kneipe sind nur zwei weitere Gäste: Micha (Gode Benedix) scheint zum Inventar zu gehören, Bruno (Peter Kurth) hat gerade an der Theke Platz genommen. Daniel hat das ungute Gefühl, dass Brunos Blicke ihn etwas zu lang fixieren. Als er ihn anspricht, bittet Bruno um ein Autogramm. Ein echter Fan ist er aber wohl nicht. Zwar lädt er Daniel zum Bier und zum "Sülzchen" ein, doch Brunos Kritik an Daniels Filmen und an seiner Schauspielkunst ist schonungslos offen und mitunter sehr beleidigend.

Gekränkt kehrt Daniel an seinen Tisch zurück und vertieft sich wieder in seine Rolle. Bruno erzählt Daniel etwas, das er noch nicht wusste: Beide wohnen im selben Haus, aber in verschiedenen Welten: Bruno hat eine bescheidene Zwei-Zimmer-Wohnung im fünften Stock des unrenovierten Hinterhauses. Er kann direkt in Daniels Maisonettewohnung schauen. Bruno kennt auch Daniels Assistenten Mattis, weil der Bote tagsüber gern mal Daniels Pakete bei Bruno abgibt, die Mattis dann später für seinen Chef abholt.

Als Daniel von Brunos früherem Leben in der DDR erfährt, ändert sich die Tonart des Gesprächs. Für einen kurzen Moment versöhnen sich die ungleichen Nachbarn und stoßen mit halb leeren Biergläsern an. Bruno erzählt noch mehr: Sein Vater lebte ab 1957 in der Dachwohnung, die inzwischen Daniel gehört. 1999 hat ein Spekulant den alten Mann mit Gewalt aus dem Haus vertrieben, ihn mit lächerlich wenig Geld abgespeist und die Immobilie in ein kostspieliges Anlageobjekt für zugezogene Neureiche wie Daniel umgewandelt. Der Vater musste in Brunos winzige Wohnung ziehen. Dort gingen sich beide auf die Nerven. Nun ist der Vater tot.

Bruno gehört zu den Verlierern der Maueröffnung. Nach der Wende wurde er zum Programmierer umgeschult. Die Maschinensprache, die er gelernt hat, braucht heute keiner mehr. Jetzt jobbt er nachts im Callcenter verschiedener Banken. Wenn irgendwo eine Kreditkarte gestohlen wurde oder verloren gegangen ist, liest er den Kunden am Nottelefon die letzten Umsätze vor und sperrt sofort die Karte. Daniel hat den Eindruck, dass er mittlerweile genug über Bruno weiß.

Er will seine Ruhe haben und bestellt ein Taxi zum Flughafen. Doch es ist wieder mal Messe in Berlin, die Ankunft seines Taxis verzögert sich. Und so nutzt Bruno die gewonnene Zeit, um Daniel zu informieren, was sein Kindermädchen Conchita in der Wohnung treibt, wenn Daniel und seine Frau Clara auf Reisen sind. Und überhaupt: Warum ist Clara in manchen Nächten unterwegs, wenn sie eigentlich zu Hause sein sollte?

Bruno kennt die Antwort – wie er überhaupt alles weiß, was im scheinbar glücklichen Leben des berühmten Nachbarn passiert, seit er mit seiner Vorzeigefamilie in das renovierte Dachgeschoss eingezogen ist. Daniels Wut auf Bruno wächst mit jeder Minute. Wie auch seine Angst. Doch er kann nicht aufhören, den Enthüllungen über seine Frau, seine Freunde, seine Karriere und seine intimsten Geheimnisse zu lauschen. "Wie viel willst du?", fragt er schließlich Bruno. "Ich gebe dir so viel, wie du willst." Doch Bruno ist kein Erpresser. Es geht ihm nicht um Geld. Er hat ganz andere Absichten…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 10.06.2021


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