Natürlich geht der Superbruch spektakulär in die Hose. Rudy wird gleich in der Bank geschnappt, und auch Jimmy landet nach kurzer Flucht in den Händen der Polizei. Fünf Jahre Zeit werden ihm von Vater Staat gespendet, um über ausgeklügelte Sicherheitssysteme und so genannte todsichere Tipps nachzudenken: Willkommen im HMP Long Rudford - einem ganz besonders unwirtlichen Exemplar einer Strafvollzugsanstalt, mit eiserner Hand geführt von einem noch unwirtlicheren Exemplar eines Oberaufsehers: Mr. Perry (
Ron Cook), das spürt Jimmy sofort, ist ein unerbittlicher Sadist, ein Tyrann, für den die Häftlinge Untermenschen und Gesindel sind - und der es sie zu jedem Zeitpunkt spüren lässt.
Einen ersten Vorgeschmack auf Perrys ureigene Qualitäten erhält Jimmy, als er Zeuge wird, wie er Jimmys Zellengenossen, den ebenso schüchternen wie verschüchterten Cliff Gumbell (
Timothy Spall), der extrem darunter leidet, von seiner Frau und seinem Sohn getrennt zu sein, nach allen Regeln der Kunst drangsaliert. Jimmy eilt zur Hilfe und wird vorübergehend in Isolationshaft gesteckt. Hier erlebt er erstmals den rüstigen und etwas weltfremden Anstaltsleiter Graham Mortimer (
Christopher Plummer), der, einen alten Musical-Song pfeifend, die Zellenblocks inspiziert. Jimmy lässt es sich nicht entgehen, Mortimer auf die fröhliche Melodie anzusprechen, erntet aber nur irritiertes Schulterzucken.
In der Gefängniswerkstatt trifft Jimmy auf seinen alten Komplizen Rudy, der Jimmy nicht verziehen hat, dass er ihn in der Bank zurückgelassen und alleine die Fliege gemacht hatte. Beim anschließenden Rehabilitationskurs unter Aufsicht der Psychologin Annabel Sweep (
Olivia Williams) versucht Jimmy, Rudys Sympathien zurückzugewinnen, provoziert aber nur ein aufgebrachtes Gerangel - und einen weiteren Aufenthalt in Isolationshaft. Annabel ist wenig beeindruckt von dem großmäuligen Neuling: nur ein weiterer hoffnungsloser Fall, wie es scheint.
Bei einer gemeinsamen Schicht in der Werkstatt bricht das Eis zwischen Jimmy und Rudy. Rudy weiht seinen Freund ein, dass er herausgefunden hat, wie man aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen könnte. Die Schwachstelle sei die alte Kapelle, von der aus eine Flucht mühelos möglich scheint. Fragt sich nur: Wie soll man in die alte Kapelle kommen? Die Antwort präsentiert sich schneller als erwartet: Anstaltsleiter Mortimer lädt Jimmy zu sich ein und erklärt ihm, er wolle eine Theatergruppe gründen, die das von ihm selbst verfasste Stück "Nelson: The Musical" zur Aufführung bringen soll. Jimmy will bereits abwinken, als Mortimer erklärt, dass die Aufführung in der alten Kapelle stattfinden soll. Bingo: Unter dem Deckmantel einer Theateraufführung könnte man also den Ausbruch planen und ausführen...
Bis dahin sind allerdings unzählige Minuten Film zu überwinden. Etwas miefig-provinziell wirkt das, was hier wohl einmal britischen Charme entfalten sollte und die Gags im Drehbuch sind leider etwas zu spärlich gesät, als das besondere Unterhaltung aufkommen dürfte. Und ob sie nun den Einbruch schaffen oder nicht - irgendwann kümmert es keinen mehr so recht, zumal die meisten Charaktere austauschbar bleiben und keinen speziellen Wiedererkennungswert entwickeln.