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Liberace - Plakat zum Film

LIBERACE

("Behind The Candelabra")
(USA, 2013)


Regie: Steven Soderbergh
Film-Länge: 118 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 03.10.2013

 DVD/Blu-ray-Start:
 21.03.2014

 Streaming-Start:
 01.11.2014

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 03.03.2016

 (vox)

"Liberace" - Handlung und Infos zum Film:


Es beginnt mit einem Trip nach Las Vegas, der das Leben des einfachen, gutaussehenden Waisenjungen Scott Thorson (Matt Damon) komplett auf den Kopf stellt. Und es endet damit, dass er sich – wörtlich – nicht mehr wiedererkennt.

1977: Der junge Scott, der auf dem Land bei Pflegeeltern aufgewachsen ist, verdient seinen Lebensunterhalt als Hundetrainer für TV-Werbung. In einer Bar lernt er den gewandten Choreografen Bob Black (Scott Bakula) kennen, der ihn zu einem spontanen Wochenendtrip ins Spielerparadies Las Vegas einlädt. Im riesigen Saal des Hilton-Hotels tritt ein guter Freund von Bob auf: Lee, weltweit bekannt als Liberace (Michael Douglas). Die unglaubliche Show dieses Entertainers haut Scott komplett um. Liberace ist ein Phänomen. Vor ausverkauftem Haus spielt er mit atemberaubender Virtuosität am Klavier, er trägt eine gigantische Robe und sein strahlendes Siegerlächeln zieht das Publikum in den Bann. Es ist eine fulminante Show - die Leute rasen. Scott steht der Mund vor Begeisterung offen. So etwas wie Liberace hat er noch nie gesehen.

Als er dem charmanten Entertainer auch noch persönlich im Backstagebereich vorgestellt wird, kommt Scott sich vor wie in einem Traum. Aber auch Liberace ist fasziniert von dem gut gebauten jungen Mann. Schon am nächsten Morgen lädt er ihn zu einem Frühstück bei sich ein und präsentiert ihm sein prunkvolles Anwesen. Schneller als gedacht stecken beiden in einem handfesten Flirt.

Zwei Wochen später ist Scott wieder zurück in Las Vegas, um Lee Medizin für seinen halbblinden Lieblingspudel "Babyboy" zu bringen. Erneut spürt Lee, wie sehr er sich zu dem blonden Jungen hingezogen fühlt. Bei Erdbeeren und Champagner im Whirlpool gesteht Lee ihm, wie schrecklich es ist, von allen Menschen, die er jemals geliebt hat, stets nur ausgebeutet zu werden. Wie unendlich einsam er ist in all dem Luxus, den er so gern mit jemandem teilen möchte, und der nicht berechnend, sondern ehrlich und aufrichtig ist. Scott nickt. Die Angst vor der Einsamkeit kennt er.

Lee schlägt vor, dass Scott für ihn arbeiten soll. Als sein ganz persönlicher Assistent. Gerührt und verwirrt zugleich nimmt Scott das Jobangebot an. Trotz der Einwände und Ängsten seiner Pflegeeltern packt Scott Hals über Kopf seine Sachen. Auch als er bei seinem Einzug in Lees Prachtbau mitansieht, wie dessen Bühnenpartner und Ex-Liebhaber Billy (Cheyenne Jackson) wutentbrannt auszieht, ändert das nichts an seinem Entschluss. Scott und Lee sind bis über beide Ohren verliebt. Es ist ein Leben im Rausch des Luxus und der Verschwendung, das Scott in vollen Zügen genießt. Die Arbeit als Hundetrainer und sein Traum, Tierarzt zu werden sind vergessen. Tagelang liegt er am Pool und genießt das köstliche Essen und die Drinks, die man ihm vorsetzt. Ebenso die ausgelassenen Einkaufstouren mit Lee, bei denen Scott mit Goldklunkern, teuren Anzügen und extravaganten Sportautos überhäuft wird. Sogar die Obhut über Lees Haarteil, das er aufgrund seiner Halbglatze in der Öffentlichkeit tragen muss, vertraut der geliebte Meister ihm an, und gesteht ihm sogar, dass er seine ungezügelte Sex-Lust nur noch dank Implantaten stillen kann.

Er steckt Scott in eine weiß-glitzernde Livree mit strassbesetzter Mütze. Abend für Abend lässt er sich von Scott als Chauffeur in einem Rolls Royce auf die Show-Bühne fahren und den kiloschweren Hermelinmantel mit der endlosen Schleppe abnehmen. Es gibt nur ein Manko: Lees geschlechtliche Neigung darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gerate. Dafür hat er sogar eine Jugend-Liaison mit der älteren, längst verstorbenen Eiskunstläuferin Sonja Henie in Umlauf bringen lassen, die angeblich so tragisch für ihn endete, dass er Zeit seines Lebens nie wieder jemandem sein Herz schenken kann. Dem glücklichen Paar bleibt daher nichts anderes übrig, als das häusliche Leben zu pflegen. Lee kocht gern, Scott liebt es zu essen. Nächtelang kuscheln sie sich nach den Show-Auftritten aneinander, sehen sich kichernd frühere Liberace Shows an und füttern sich gegenseitig mit Snacks, die ihren Hüftumfang unübersehbar größer werden lassen. Doch als sie Lees aktuellen Auftritt in der „Tonight Show“ verfolgen, ist es auf einen Schlag mit der Ruhe vorbei. Entsetzt starrt Lee in den Fernseher und realisiert, dass er genauso alt aussieht wie sein eigener Vater.

Umgehend wird der Promi-Schönheitschirurg Dr. Startz (Rob Lowe) zu Rate gezogen. Ohne zu zögern verspricht er, Lee im Handumdrehen zwanzig Jahre jünger aussehen lassen zu können. Lee ist begeistert. Doch sein eigenes Aussehen ist ihm nicht genug, sie sind schließlich zu zweit. Er schleppt ein zwanzig Jahre altes Porträtgemälde von sich an, und bittet Startz, aus Scott ein Ebenbild von ihm selbst zu machen. Als ultimative, irreversible Liebeserklärung. Dafür wird er Scott adoptieren. Kein Problem, zischelt Startz und nimmt bereits an Scotts Kiefer Maß. Doch zuvor muss Scott seine Pfunde verlieren. Auch dafür hat Startz die perfekte Lösung: Seine persönliche "California Diät", ein spezieller, regelmäßig einzunehmender Pillen-Cocktail, der in Wahrheit jede Menge Drogen enthält. Scott beschleichen Zweifel, ob es wirklich so klug ist, sich zu einem jüngeren Abbild von Lee umoperieren zu lassen. Er bespricht sich mit Bob, und der hält ihm mit glasklarer Logik vor Augen: Bei all dem, was Lee ihm an Glück und sorglosem Leben im Übermaß bietet, sollte eine Gesichtsoperation doch wirklich ein absolut verkraftbarer Preis sein.

Während Lee sich von seiner erfolgreichen Gesichtsoperation erholt, purzeln bei Scott die Pfunde. Dann ist er an der Reihe, um unters Messer zu kommen. Und tatsächlich, als die Verbände herunter sind, hält ihn einer der Fans hinter der Bühne für den Sohn Liberaces. Eine Feststellung wie ein Schlag ins Gesicht, die Scotts heimliche Ängste auf erschreckende Weise bestätigt – wogegen sie Lee in ekstatischen Jubel versetzt: Es muss Schicksal sein, dass sie einander gefunden haben! Und dass Lee ihm, dem einst so grausam verlassenen Waisenkind, endlich ein Zuhause geben und alles auf einmal sein kann: Vater und Freund, Liebhaber und großer Bruder. Gerührt und verzweifelt zugleich stürzt Scott in seine Arme.

Zur selben Zeit rückt Lees Mutter Frances (Debbie Reynolds) ihnen auf die Pelle. Lee, der merkwürdig unsicher in ihrer Gegenwart wirkt, kauft ihr umgehend ein Haus in der Nähe, doch Frances verbringt viel lieber ihre Zeit mit den "einarmigen Banditen" im eigens für sie entworfenen "Casino-Saal" in der Villa ihres Sohnes. Scott steigt längst wieder mit einem gut gebauten Körper aus dem Pool. Aber die "California Diät" setzt er nicht ab. Startz winkt lässig ab, doch Lee macht sich ernsthaft Sorgen. Scott wirkt zunehmend melancholisch, mürrisch, verschlossen und fahrig. Er soll mit den Cocktails aufhören, verlangt Lee. Also fängt Scott an, sich heimlich Drogen zu beschaffen, indem er sich bei Lees Schmucksammlung bedient und sie verkauft.

Die Beziehung läuft alles andere als gut. Scott fehlen Kontakte, Freunde und die Abwechslung von ihrer trauten Liebes-Routine. Er hat das Gefühl, in diesem Luxus-Mausoleum zu ersticken. Lee ist verletzt: Tut er nicht alles, damit Scott glücklich sein kann? Warum ist er es dann nicht? Als sie sich aussprechen, meint Lee, ihre Beziehung sei jetzt so stabil, dass sie anfangen können, sich mit anderen zu treffen. Doch schon beim ersten Ausgehen wird Lee von rasender Eifersucht gepackt. Er verbietet Scott, sich mit irgendjemandem zu treffen, wenn er nicht dabei ist. Es ist der erste richtige Streit. Aber er klärt nichts.

Stattdessen rutscht Scott immer weiter ab in die Drogen. Ein gemeinsamer Trip auf Lees Vorschlag in die Sex-Welt der Dark Rooms endet für Scott in der Hölle - während Lee anfängt, sich ganz nach dem alten Muster wieder für andere, noch jüngere Männer zu interessieren. Cary (Boyd Holbrook) ist einer von ihnen. Ein schmal gebauter Tänzer aus dem Eröffnungsballett in der Show, der für Lee wieder all das hervorzaubert, was ihn an Scott damals so faszinierte.

Scott, zur stummen Chauffeurs-Marionette auf der Bühne verurteilt, muss erkennen, dass da ein heimlicher Konkurrent bereit steht, um ihn abzulösen. Dennoch zeigt Lee echtes Mitgefühl, als Scotts Pflegemutter stirbt. Er tröstet ihn liebevoll, spendiert ihm seinen Privat-Jet, damit er komfortabel zur Beisetzung kommt. Doch bei seiner Rückkehr spürt Scott schon an den unsicheren Blicken des Dienstpersonals, dass inzwischen alles anders geworden ist. Lees halbherzige Ausreden bestätigen nur die bittere Warheit: Cary ist an Scotts Stelle getreten. In einem Wutanfall zertrümmert er Lees Schlafzimmer, all die teuren, erdrückenden Wertgegenstände gehen unter seinen Schlägen zu Bruch. Scott flüchtet in ihr L. A. Penthouse und ist nur noch ein Häufchen Elend, ein abhängiger Junkie. Seine Gegenwehr gegen eine Truppe kräftiger Männern, die unter der Leitung von Liberaces Manager Seymour anrückt, um ihn auf die Straße zu setzen, ist nur noch ein letztes Aufflackern. Er weiß, es hat keinen Sinn mehr. Lee wird ihn niemals mehr in sein Leben lassen.

Scott Thorson zieht nach einer Weile vor Gericht und verklagt Lee auf Unterhaltszahlung: Er verlangt 113 Millionen Dollar. Ihre Liebesbeziehung droht, in die Schlagzeilen zu geraten. Ein Heer von Anwälten marschiert auf. Noch einmal kommt es zu einem bitteren Wiedersehen. Lee streitet alles ab, ihre Lebensgemeinschaft, all die Schenkungen, die versprochene Adoption. Scott sei nichts weiter als ein Angestellter gewesen, der in Naturalien bezahlt worden sei. Und trotzdem, Scott bringt es nicht übers Herz, mit Lee abzurechnen und seine Karriere durch einen Skandal in den Abgrund zu ziehen. Das Abfindungsangebot über lächerliche 95.000 Dollar nimmt er an und gibt sich geschlagen. Jahre später arbeitet Scott in einer Poststelle. Am Weihnachtsabend klingelt das Telefon. Es ist Lee. Er hat AIDS und fleht Scott an, ihn zu besuchen.

Als totkranker Mann, versunken in seinem Daunenbett, gesteht ihm Lee unter Tränen, dass niemand ihn jemals glücklicher gemacht hat als er. Noch einmal schenkt er Scott einen riesigen goldenen Ring. Es ist ihre Versöhnung. Seymour unternimmt alles, um zu verbreiten, eine Allergie gegen eine kürzlich angesetzte Wassermelonen-Diät hätte Liberace das Leben gekostet. Doch die Autopsie ergibt klar: es war AIDS. Freunde und Fans drängeln sich auf der Beisetzungsfeierlichkeit, während Scott traurig die nichtssagenden Worte des Geistlichen verfolgt - und noch einmal zu träumen beginnt: wie Lee selbst seine Beerdigung inszeniert hätte - so wie nur er es konnte...

Im leeren Saal des Hilton sieht Scott ein letztes Mal, wie ein strahlender Lee in seinem weiß-glitzernden Anzug - nur für ihn - einen atemberaubenden Abschieds-Auftritt hinlegt. Zu rauschender Musik, umringt von Tänzerinnen mit Fächern aus Straußenfedern, und Kerzen in überdimensionalen Kandelabern. Lee, der Maßlose und der Begnadete, bedankt sich bei Scott, bevor er mit der Botschaft "Dream the impossible dream" in den Bühnenhimmel aufsteigt...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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