Die meisten Mädchen auf der Dancing Elk High kümmern sich eher um ihre MySpace-Homepages oder den täglichen Shopping-Ausflug, aber Juno lebt nach eigenen Regeln. Ein typisch langweiliger Nachmittag endet sehr aufregend, als Juno beschließt, mit dem charmanten, unaufdringlichen Bleeker (
Michael Cera) zu schlafen. Juno wird ungewollt schwanger und brütet gemeinsam mit ihrer besten Freundin Leah (
Olivia Thirlby) einen Plan aus, um ein perfektes Elternpaar für das ungeborene Baby zu finden. Die beiden konzentrieren sich bald auf Mark (Jason Bateman) und Vanessa Loring (
Jennifer Garner), ein wohlhabendes Pärchen aus der Vorstadt, die sich nichts sehnlicher wünschen, als ihr erstes Kind zu adoptieren. Zum Glück wird Juno bei alldem von ihrem Vater (
J.K. Simmons) und ihrer Stiefmutter (
Allison Janney) unterstützt.
Nach dem ersten Schock, dass Juno sich mit dem ach so "männlichen" Bleeker eingelassen hat, halten die beiden zu ihrer Tochter. Vater Mac unterstützt sie bei den Nachforschungen über das auserwählte Paar, während Stiefmutter Bren Juno auf die Vorurteile gegenüber minderjährigen Schwangeren vorbereitet. Während Junos Geburtstermin näher und näher rückt, zeigen sich erste Risse im idyllischen Leben von Mark und Vanessa. Vom Herbst über den Winter bis zum Frühjahr spiegeln Junos äußere Veränderungen ihr inneres Wachstum wider. Mit Gewitztheit und Intelligenz geht sie ihre Probleme an und zeigt ein Durchsetzungsvermögen, das ihr nur wenige zugetraut hätten…
Jason Reitman hat hier ein kleines Wunderwerk auf Zelluloid gemacht, das das Herz wärmt, für Muskelkater im Bauch sorgt und das Hirn beschäftigt. Mit Heldin Juno möchte man sofort ein Bier oder wahlweise vielleicht eher eine Limo ausgeben, und sämtliche anderen Figuren in der Geschichte sind echt und liebenswert. Statt Hollywood-Schmierendrama gibt's hier Eltern mit Sorgen, die ihre Kinder trotz allem lieben. Paare, die tatsächlich eine Entwicklung durchleben und Freunde mit Fehlern, die sie nur noch perfekter machen. Statt einer überzogenen Dramatik bietet der Film nachvollziehbare Entwicklungen und Handlungen. Die Charaktere machen verständliche Wandlungen durch, die sie einem so ans Herz wachsen lassen, dass man nur noch mehr möchte – und süßlich-klebrige oder unglaubwürdige Wendungen der Story lässt Diablo Cody dankenswerterweise bleiben. Lautes Lachen und Rührung ohne Quetschen der Tränendrüse wechseln sich ab...besser geht's nicht.