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In guten Händen - Plakat zum Film

IN GUTEN HäNDEN

("Hysteria")
(GB, 2011)


Regie: Tanya Wexler
Film-Länge: 100 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 22.12.2011

 DVD/Blu-ray-Start:
 18.05.2012

 Free-TV-Start:
 28.07.2014

 (arte)

"In guten Händen" - Handlung und Infos zum Film:


Die Schlafstörungen einer einsamen Witwe, die Erschöpfung einer vierfachen Mutter, die emotionale Blockade einer Opernsängerin – von diesen Problemen gut situierter Damen bekommt der junge Arzt Mortimer Granville (Hugh Dancy) im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht viel mit. Er kümmert sich stattdessen in einem dürftig ausgestatteten Krankenhaus um echte Verletzungen und klaffende Wunden. Vor allem aber schlägt er sich mit seinen Kollegen und Vorgesetzten herum. Denn während Mortimer die Zeichen der Zeit längst erkannt hat, Anhänger der Keimtheorie ist und viel von Sauberkeit und Sterilität hält, setzen die meisten Mediziner noch immer am liebsten auf Blutegel oder andere veraltete Behandlungsmethoden.

Mortimer ist fest davon überzeugt, dass eine medizinische Revolution schon im vollen Gange ist, doch weil erst wenige seine Ansicht teilen, bleibt es nicht aus, dass er sich immer wieder neue Anstellungen suchen muss. Von seinem adligen besten Freund Edmund St. John Smythe (Rupert Everett), dessen Eltern Mortimer nach dem Tod seiner Eltern fast wie ihren eigenen Sohn aufzogen, will er aus Stolz keine Hilfe annehmen. Und so begibt er sich stattdessen auf Jobsuche, die ihn in die prächtige Praxis von Dr. Dalrymple (Jonathan Pryce) verschlägt.

Der wohlhabende Arzt hat im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, weswegen er – gegen ausgesprochen gute Bezahlung sowie Kost und Logis – einen Assistenten sucht. Dalrymples Spezialgebiet ist die Behandlung der sogenannten Hysterie, womit sich für Mortimer ein ganz neues Aufgabengebiet auftut. Denn tatsächlich kuriert er ab sofort keine medizinischen Notfälle mehr, sondern genau jene eingangs beschriebenen Beschwerden, die man damals noch als typische "Frauenleiden" diagnostizierte und unter dem Begriff Hysterie zusammenfasste.

Mortimer ist zunächst ein wenig irritiert angesichts seines neuen Tätigkeitsfeldes, nicht zuletzt weil sich die Behandlungsmethode als einigermaßen ungewöhnlich erweist: nachdem die Patientin sich auf eine Art Gynäkologenstuhl samt schicklichem Vorhang für die Scham gesetzt hat, massiert der Doktor per Hand ihren Intimbereich bis zum Moment der Verkrampfung, der eine wohltuende – aber selbstverständlich rein medizinisch, nicht sexuell betrachtete – Entspannung aller Nerven und Muskeln zur Folge hat. Die Arbeitsbedingungen erweisen sich als angenehm, zumal Dalrymples jüngere Tochter Emily (Felicity Jones) schnell sein romantisches Interesse geweckt hat.

Der Unterschied von der liebreizenden, zurückhaltenden und überaus gesitteten Emily zu ihrer älteren, nicht weniger hübschen Schwester könnte kaum größer sein. Charlotte(Maggie Gyllenhaal) ist selbstbewusst, uneitel und dickköpfig. Vor allem legt sie sich mit ihrem Vater an: statt seinen Wünschen nachzukommen und sich durch Heirat dem althergebrachten Gesellschaftsbild anzupassen, kämpft sie mit Leidenschaft und Hingabe, wenn auch ohne allzu große finanziellen Mittel für die Rechte der Frauen, nicht zuletzt in den Armenvierteln der Stadt.

Während Charlotte in den sogenannten Settlement Houses, wo die Bedürftigen Unterschlupf und Hilfe erwarten können, in der Wäscherei arbeitet oder die Kinder unterrichtet, geht Mortimer mit schnell wachsender Routine seinen neuen Aufgaben nach. In Sachen Fingerspitzengefühl scheint er über einiges Talent zu verfügen, der Praxiskalender füllt sich schnell und die Patientinnen sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden und befriedigt. Kein Wunder also, dass Dalrymple ihm bald nicht nur die Partnerschaft, sondern sogar Emilys Hand anbietet.

Dass Mortimers Hände von der ungewohnten Betätigung zusehends schmerzen, lässt sich anfangs noch ohne weiteres verkraften, ebenso wie Charlottes wachsender Ärger auf ihren Vater, der in den Augen seiner Tochter einer trivialen Tätigkeit nachgeht statt dort zu helfen, wo wirkliche Not herrscht. Als sie eines Abends mit ihrer Freundin Fanny (Ashley Jensen), die sich medizinische Hilfe für ihr verstauchtes Bein nicht leisten kann, in der Praxis vorbeikommt, hilft Mortimer gerne mit einem Gips weiter. Doch Dalrymple, eigentlich erfreut über Mortimers offiziellen Heiratsantrag an Emily, untersagt empört jede weitere Hilfe für seine ältere Tochter.

Fasziniert von der Begeisterung, mit der Charlotte sich für die Armen und Unterdrückten einsetzt, hält sich Mortimer nicht an die Ansage seines Chefs und künftigen Schwiegervaters, sondern besucht die ältere Dalrymple-Schwester im Armenviertel. Obwohl sie zusehends unter Geldmangel leidet und sogar die kostbaren Ohrringe ihrer verstorbenen Mutter versetzt, plant sie mit Eifer neue Projekte und lässt sich ihrem Engagement keinen Moment lang entmutigen. Mortimer findet immer mehr Gefallen an der eigensinnigen Charlotte, die sogar mit der Keimtheorie vertraut ist und schon ihren kleinsten Schützlingen die Wichtigkeit des Händewaschens näherbringt. Doch ihr Angebot, mit seiner medizinischen Arbeit ihr Projekt zu unterstützen, lehnt er trotzdem ab.

Stattdessen ist der erfolgreiche Arzt seinerseits bald auf Hilfe angewiesen. Seine Hände sind nach einiger Zeit so entzündet, dass die ersten Patientinnen unbefriedigt die Praxis verlassen und Dalrymple ihn schließlich entlässt. Ausgerechnet bei seinem besten Freund Edmund, der all seinen Reichtum in Experimente auf dem noch neuen Gebiet der Elektrizität steckt, kommt Mortimer allerdings ein segenreicher Einfall. Eine neue Erfindung, die Edmund eigentlich als elektrischen Staubwedel entwickelte, könnte sich doch mit ihren schnellen Vibrationen möglicherweise dazu eignen, die Hysterie der Frauen zu lindern, ohne dass ein Arzt Hand angelegen muss. Molly (Sheridan Smith), eine ehemalige Prostituierte, die sich dank Charlottes Einsatz bei den Dalrymples als Hausmädchen verdingt, steht als erste Testperson bereit – und ist vom Ergebnis mehr als beglückt.

In der Tat erweist sich die "elektrische Massage" schnell als durchschlagender Erfolg, so dass die Frauen Schlange stehen, um sich damit behandeln zu lassen. Dalrymple empfängt Mortimer ohne Umschweife mit offenen Armen zurück in seiner Praxis und auch die Verlobung mit Emily hat schließlich wieder Bestand. Doch gerade als es so aussieht, als würde Mortimer einer sorglosen Zukunft ganz im Sinne der besseren Gesellschaft entgegen gehen, kommt es zum Eklat. Weil Dalrymple die Pläne seiner älteren Tochter sabotieren will, landet die aufrührerische Charlotte im Gefängnis. Mortimer, der eigentlich selbst immer ein Vorwärtsdenker statt eines angepassten Konservativen war, muss sich endgültig entscheiden, wofür – und vor allem für wen – sein Herz wirklich schlägt...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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