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Hannas Reise - Plakat zum Film

HANNAS REISE

(D, 2013)


Regie: Julia von Heinz
Film-Länge: 100 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 23.01.2014

 DVD/Blu-ray-Start:
 25.07.2014

 Free-TV-Start:
 24.06.2015

 (ARD)

"Hannas Reise" - Handlung und Infos zum Film:


Hanna (Karoline Schuch) steht kurz vor dem Abschluss ihres BWL-Studiums. Ihren Karriereplan für die Zeit danach hat sie längst festgelegt und als Ziel fest vor Augen. Als sie bei einem Vorstellungsgespräch von einer Mitbewerberin erfährt, dass nicht allein gute Zensuren, sondern auch soziales Engagement für die Auswahl eine entscheidende Rolle spielt, brüstet sie sich vor versammelter Bewerberjury mit einem vermeintlichen Einsatz in Israel für "Aktion Friedensdienste", den sie demnächst beginnen wird. Erst als das Auswahlgremium hellhörig wird und interessiert darauf eingeht, beginnt Hanna zu begreifen, in welche Situation sie sich selbst hinein manövriert hat. Aber sei´s drum, was mit Juden kommt schließlich immer gut und da ihre Mutter die Leiterin von "Aktion Friedensdienste" ist, sollte es kein Problem sein, schnell ein pro forma Schreiben von ihr zu bekommen. Trotz ihres schwierigen Verhältnisses zu ihrer Mutter Uta (Suzanne von Borsody) springt Hanna über ihren Schatten und bittet ihre Mutter um die nötigen Unterlagen. Doch Uta besteht darauf, dass Hanna die Erfahrungen vor Ort tatsächlich macht. Widerwillig tritt Hanna daraufhin die Reise in ein Behindertendorf in Tel Aviv an – mit der Befürchtung, in bürgerkriegsähnliche Zustände zu geraten.

Im sommerlichen, schönen Tel Aviv angekommen, fällt Hanna die Ankunft wie zu erwarten schwer. Sie weigert sich beharrlich auch nur ansatzweise etwas Positives aus ihrem Einsatz zu ziehen. Ihre Umwelt macht es ihr auch zunehmend leicht, ihre innere Ablehnung aufrecht zu erhalten: In ihrer Freiwilligen-WG herrscht permanent schlechte Stimmung. Der israelisch-palästinensische Konflikt wird zwischen Carsten (Max Mauff), einem "Wiedergutmachungsdeutschen", und Maja (Lore Richter), einer Politaktivistin, ausgetragen und nimmt immer häufiger unfreiwillig komische Züge an, bis hin zur Errichtung einer Büchermauer. Im Umgang mit den Behinderten läuft es nicht besser: Mira, die geistig zurückgeblieben ist, lässt Hanna nicht an sich heran, und Itay, der Betreuer dem sie zugeteilt wurde, macht Hanna mit Holocaustwitzen und zynischen Sprüchen über die deutsche Vergangenheit das Leben schwer, verunsichert sie aber gleichzeitig mit seiner Flirtoffensive. Zu allem Überfluss muss sie ihre Abende mit einer alten Frau verbringen – der Holocaustüberlebenden Gertraud, deren Erzählungen über längst vergangene Zeiten auch noch Hannas Feierabend kosten. Wie gut, dass Hanna in Berlin ihren Freund Alex (Trystan Pütter) hat, der sie aus der Ferne tröstet.

Via Skype versucht Alex Hanna regelmäßig an seinem Leben und ihrer gemeinsamem Zukunft teilhaben zu lassen. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto weiter scheint Alex von ihr entfernt zu sein. Immer häufiger ertappt sie sich dabei, dass sie an Itay (Doron Amit) denken muss, der sie doch pausenlos nur provoziert und mit seiner lässigen und scheinbar so souveränen Art ständig auf die Palme bringt. An Purim, dem israelischen Karneval, taucht Hanna in das berauschende Nachtleben von Tel Aviv ein – eine Mischung aus exzessivem Feiern und Endzeitstimmung. Als sie Itay nicht ganz zufällig begegnet geht sie auf dessen Annäherungsversuche ein. Hannas kühle Art fordert ihn besonders heraus und er setzt alles daran, ihre wohl organisierte Schale zu knacken. Das Vertrauen zueinander ist spürbar gewachsen und so öffnet sich ihr Itay erstmals und beginnt von sich und seiner Familie zu erzählen.

Er gesteht ihr, dass er immer den Plan hatte nach Berlin zu gehen, doch nach dem Tod seines Bruders, der als Soldat in der israelischen Armee in Depressionen verfiel und diese durch Drogenmissbrauch zu kompensieren versuchte, muss er in der Familie nun dessen Rolle übernehmen und sich um die Familie kümmern. Als sie schließlich gemeinsam aufbrechen wollen, zögert Itay. Die Verpflichtung und Bindung an seine Familie hält ihn davor zurück, sich mit Hanna in eine Affäre zu stürzen. So kurz der Moment der Zuneigung zueinander schien, so schnell verfällt Itay wieder in seine alte Rolle und überspielt alles mit Zynismus und Humor. Zwischen Itay und ihr herrscht Eiszeit.

Anders als Hanna es gewohnt ist, scheint ihr hier alles zu entgleiten: Die Holocaustüberlebende Gertraud (Lia Koenig) öffnet Hanna nach und nach die Augen über das wahre Engagement ihrer Mutter und weckt erstmals Hannas Interesse für ihre Familiengeschichte. Hanna sehnt sich mehr und mehr nach Alex, der sich alsbald in den Flieger setzt, um ihr zur Seite zu stehen. Doch als Hanna durch den Besuch von Alex von ihrem Leben und ihren Pläne in Deutschland eingeholt wird, muss sie feststellen, dass sie sich von Alex mehr entfernt hat, als sie sich hatte eingestehen wollte. Und schließlich lässt sie sich auch noch bei der lernresistenten Mira lässt sie sich daher zu einem pädagogisch wenig wertvollen Ausraster hinreißen. Das Chaos scheint perfekt.

Als Hannas Mitbewohnerin Maja, die nach einer politischen Demonstration in der Westbank mit der Polizei in Konflikt geraten ist, sie um Hilfe bittet, handelt sie jedoch sofort. Mit Itays Hilfe macht sie sich auf den Weg, um Maja zurückzuholen, und die beiden kommen sich auf dieser Fahrt wieder näher. Hanna begreift, wie unwohl Itay sich in Israel fühlt, in diesem schmalen, heißen Streifen Land. Ein Abstecher in Itays Elternhaus in Jerusalem bestätigt jedoch dessen persönliche Befürchtungen: Neben der Herzlichkeit seiner Eltern der Deutschen gegenüber schwingt die Sorge mit, dass ausgerechnet diese ihnen auch noch den zweiten Sohn wegnehmen könnte. Itay begleitet Hanna dennoch auf dem Weg zum letzten Ziel ihrer Reise. Sie macht sich auf die Suche nach den Nachfahren der Holocaustopfer, deren Schicksal eng mit dem ihrer Großeltern verbunden ist. Leider bleibt diese Suche vergeblich, und so wird Hanna, wie damals Uta, die Absolution verwehrt. Sie eröffnet erstmalig wieder ein ernsthaftes Gespräch mit ihrer Mutter, was sie viele Jahre vermieden hatte.

Das Zeugnis, die Empfehlung für das Assessment Center in Deutschland, ist mittlerweile bedeutungslos für Hanna. Itay, der ihre Ambitionen jedoch noch völlig falsch einschätzt, vermeidet den Moment des Abschieds von Hanna. Obwohl sie ihre Abreise so oft herbeigesehnt hat, macht sich Hanna nun etwas unschlüssig auf den Heimweg nach Deutschland. Spontan entscheidet sie sich am Flughafen, zu bleiben. Doch Itay ist schon weg – längst auf de m Weg nach Berlin...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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