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Grüße aus Fukushima - Plakat zum Film

GRüßE AUS FUKUSHIMA

(D, 2016)


Regie: Doris Dörrie
Film-Länge: 102 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 10.03.2016

 DVD/Blu-ray-Start:
 08.09.2016

 Streaming-Start:
 02.09.2023

 (Magenta TV)

 Free-TV-Start:
 07.02.2019

 (arte)

"Grüße aus Fukushima" - Handlung und Infos zum Film:


Viele Fragen stellt sich Marie (Rosalie Thomass) auf ihrer Fahrt nach Tokio, auf der sie von Albträumen über ihre gescheiterte Hochzeit geplagt wird. Am Bahnhof angekommen, verlässt sie den Zug mit einem großen Paket, das sie vor sich durch die Straßen Tokios trägt. An der Shinjuku Station ist sie mit dem Clown Moshe (Moshe Cohen) verabredet. Bevor sie ihn trifft, schlüpft sie in ihr Clownkostüm und schminkt sich entsprechend. Nach einer Begrüßung auf Fantasie-Japanisch machen sie sich auf die Reise. Ihr Ziel: Fukushima.

Im Zug ist Marie immer noch sehr nachdenklich. Zur Aufheiterung lässt Moshe einen kleinen Schaumstoffball in der Hand "verschwinden", um ihn dann wieder "auszuniesen". In Fukushima angekommen, prüft Marie als erstes mit einem Geigerzähler die Strahlungswerte. Alles okay. Die beiden Clowns werden von Nami (Nami Kamata) abgeholt, einer jungen Japanerin, die ebenfalls als Clown unterwegs ist, um ein wenig Freude in Fukushima zu verbreiten – keine leichte Aufgabe. Das spüren die drei schon während der Taxifahrt durch die verlassene Stadt. Marie erschrickt vor den hohen Strahlenwerten auf ihrem Geigerzähler. Panisch kurbelt sie das Fenster hoch und zieht ihren Mundschutz an. Die Gegend sei wieder bewohnbar, versucht Nami zu beruhigen. Doch Marie hat kein gutes Gefühl bei dem Gedanken. Sie fahren bis zu einem Dorf aus provisorischen Häusern, dessen Bewohner die drei Clowns bereits erwarten und herzlich willkommen heißen. In den Notunterkünften leben noch die Alten. Die Jungen haben Fukushima längst verlassen.

Am Abend geben die drei ihre erste Vorstellung. Marie hat dafür eine Nummer vorbereitet, in der sie auf der Bühne vergeblich dem Lichtschein von Moshes Taschenlampe hinterher jagt. Sie gibt sich bei ihrem Auftritt größte Mühe, doch niemand klatscht, als sie sich verbeugt. Moshe hingegen erntet Beifall für seine Darbietung als Plastiktüten-Jongleur. Am nächsten Tag kommt Marie auch nicht besser an. Sie hat Hula-Hoop-Reifen für alle Dorfbewohner mitgebracht, doch die machen sich nicht viel aus Maries Freizeitangebot. Ratlos und kichernd folgen die Alten Maries Anweisungen. Frustriert vom vergeblichen Vorturnen, bricht sie die Sportstunde ab. Die alte und grantelnde Satomi (Kaori Momoi) hat die Szenerie beobachtet und nur ein Wort für Maries lächerliche Bemühungen übrig: "Bullshit".

Marie bereut es, hergekommen zu sein. Wütend auf sich selbst will sie Fukushima verlassen. Sie hatte gehofft, angesichts der Menschen, die alles verloren haben, ihr eigenes Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Jetzt sieht sie ein, wie egoistisch diese Idee war. Nami kann sie überreden zu bleiben, doch in der Nacht kann Marie nicht schlafen. Vor den Baracken trifft sie auf einen Mönch, der ihr Sake einschenkt, mit dem sie ihren Kummer betäuben kann.

Am nächsten Morgen wird sie von Satomi geweckt, die eine Fahrerin sucht. Wohin die Reise gehen soll, versteht Marie leider nicht. Trotzdem erfüllt sie der Alten den Wunsch und fährt mit ihr los. Satomi leitet sie direkt in die gesperrte Zone: Zu ihrem zerstörten Haus. Marie kann sie nicht davon abbringen, ihre Habseligkeiten und einen Wasservorrat aus dem Wagen zu laden. Sie will von nun an in ihrem Haus bleiben. Marie muss alleine zurück in die Siedlung fahren.

Zurück in der Notunterkunft hält nun auch Marie die ganze Clownerie für eine Farce. Sie schnürt ihren Rucksack, und verabschiedet sich bei ihren beiden Kollegen. Als sie den Zug gen Heimat betritt, erkennt sie, dass sie vor Ort doch noch gebraucht wird. Sie steigt wieder aus und fährt zu Satomi. Die alte Japanerin ist gerade dabei, ihr zerstörtes Haus wieder herzurichten. Nach anfänglicher Skepsis darf Marie ihr helfen. Gemeinsam schmeißen sie kaputte Möbel raus, reparieren die Wände und machen das Haus wieder bewohnbar. Beim Fegen benötigt Marie noch ein wenig Nachhilfe. Satomi zeigt ihr, nach welchem System sie den Besen schwingen soll. Nach und nach weiht Satomi ihren deutschen Gast in die Geheimnisse der japanischen Lebensweise ein: Sie kocht Essen, zeigt ihr, wie man korrekt isst und dabei richtig sitzt. Als es Nacht wird, bittet Marie um einen Schlafplatz auf Satomis Fußboden. Vor dem Einschlafen bestreut Satomi ihre und Maries Schultern mit Salz. Das soll gegen Geister helfen.

Beim Aufräumen findet Marie alte Fotos unter den Trümmern, die Satomi mit verschiedenen Männern zeigen. Auf einem Foto trägt sie ein traditionelles Gewand. Satomi erklärt, dass sie die letzte Geisha Fukushimas sei. Auf einem weiteren Foto erkennt Satomi ihre letzte und einzige Schülerin, für deren Tod sie sich verantwortlich fühlt. In der Nacht überwältigen Satomi die Erinnerungen. Sie nimmt zum Einschlafen Maries Hand. Marie hingegen kann nicht schlafen, da sie vom Gesang trauriger Geister heimgesucht wird. Hektisch überschüttet sie sich mit Salz. Am nächsten Morgen soll Marie ihre nächste Lektion in japanischer Kultur lernen. Satomi weist sie in die strengen Regeln der Teezeremonie ein. Marie ist eine lernwillige Schülerin.

Satomi spielt ein altes Lied auf ihrer Schamisen, während sie Marie von ihrer Vergangenheit erzählt. Sie ist die letzte Geisha, die dieses Lied noch kennt. Es wird mit ihr sterben. Sichtlich berührt, traut sich Marie von ihrer schlaflosen Nacht zu erzählen.

Als Marie die Geister in der Nacht wieder erscheinen, wacht auch Satomi auf und erklärt, dass es die Geister ihrer Vergangenheit sind, die Marie nichts anzugehen haben. Am nächsten Morgen wird der Mönch zur Hilfe gezogen um die Geister mit beschwörenden Gebeten auszutreiben. Die drei haben einen ausgelassenen Abend mit Sake, Tanz und Scherzen. Zum ersten Mal nach langer Zeit können Satomi und der Mönch wieder lachen. Satomi fragt den Mönch, ob er nicht ein Mädchen kenne, das zur Geisha ausgebildet werden möchte.

Marie gelingt es am nächsten Tag, einen alten Motorroller wieder zum Laufen zu bringen und macht eine Spritztour. Satomi schaut ihr nach und befürchtet zum ersten Mal, dass Marie sie verlassen könnte. Umso erleichterter ist sie über Maries Rückkehr. Ihr Scooter macht Marie frei, jederzeit zu gehen. Satomi hingegen könnte diesen Ort nie verlassen.

Marie übernimmt an diesem Tag die Teezeremonie, die sie mittlerweile fast beherrscht. Satomi ist gerührt von Maries großen Fortschritten. In der Nacht kehren die Geister zurück, unter denen sich auch der Geist von Satomis Geisha-Schülerin Yuki (Nanoko) befindet, die während der Tsunami-Katastrophe tödlich stürzte. Satomi gesteht Marie unter Tränen, dass sie das Mädchen vom Baum vor ihrem Haus gestoßen hat.

Am nächsten Morgen tut Satomi so, als wäre nichts gewesen. Obwohl ihr Wasservorrat noch reicht, schickt sie Marie mit ihrem Scooter los, an der Tankstelle neues zu holen. In ihrer Tasche findet Marie einen Brief in japanischer Schrift. Die Frau aus der Tankstelle übersetzt die Zeilen mit „Goodbye“. Marie rast zurück und kommt gerade noch rechtzeitig, um Satomi aus der Schlinge zu retten, in der sie sich an dem Baum, von dem Yuki abstürzte, erhängen will.

Nachdem sich beide von dem Schock erholt haben, entschuldigt sich Satomi und schlägt einen kurzen Urlaub in die Natur – raus aus der Radioaktivität – vor. Im Wald beginnt auch Marie ihr Herz zu öffnen und erzählt von der Schuld, die sie umtreibt. Ihre Hochzeit ist geplatzt, weil sie zuvor mit dem besten Freund ihres zukünftigen Mannes geschlafen hat, der sie daraufhin für immer verlassen hat. Zwar ist niemand gestorben, aber ihren Schmerz empfindet sie als ähnlich unerträglich. Ihr nächstes Ausflugsziel führt die beiden in einen Club, in dem Satomis Tochter Toshiko (Aya Irizuki) mit einer futuristischen Bühnenperformance auftritt. Mutter und Tochter haben sich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Bei Toshiko zuhause erzählt Satomi, wie sie Marie kennengelernt und warum sie die Notbehausungen verlassen hat. Es ist nach all den Jahren eine vorsichtige Annäherung von Mutter und Tochter, auch wenn beim Abschied noch vieles unausgesprochen bleibt.

Nachts singt wieder der Geist von Yuki. Satomi bittet Marie, sie mit einer Puppe zu besänftigen, damit sie endlich Frieden mit ihrer ehemaligen Schülerin schließen kann.

Zu Satomis Überraschung fährt am nächsten Morgen der Mönch mit Besuch vor dem Haus vor. Eine Geisha und ihre Schülerin, die von Satomi das Geisha-Lied erlernen möchte. Die drei Frauen beginnen sofort mit dem Unterricht. Satomi ist glücklich.

Für Marie gibt es hier nichts mehr zu tun, bis auf eine Sache: Sie sägt den Ast vom Baum, damit Satomi auf keine dummen Gedanken mehr kommen kann. Sie packt ihre Sachen, verabschiedet sich und macht sich auf den Heimweg. Als Satomi das Fehlen des Astes bemerkt, muss sie lächeln und schaut in die Ferne, wo Marie bereits nicht mehr zu sehen ist...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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