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Gaza mon amour - Plakat zum Film

GAZA MON AMOUR

("Gaza mon amour")
(PSE/F/D/P/IL/QAT, 2020)


Regie: Arab Nasser, Tarzan Nasser
Film-Länge: 87 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 22.07.2021

 DVD/Blu-ray-Start:
 26.11.2021

"Gaza mon amour" - Handlung und Infos zum Film:


Ganz gleich, wie kalt es ist oder wie aufgewühlt die See: Wenn Issa (Salim Dau) auf das Meer hinausfährt, geschieht es im Schutz der Dunkelheit. Zum einen lohnt sich das Fischen tagsüber nicht, weil die Fische dann die Netze sehen können. Doch der zweite Grund ist fast von noch größerer Bedeutung: Er besitzt keine Lizenz. Sich des Risikos bewusst, dass man ihn jederzeit erwischen kann, wirft der Mann aus Gaza seine Netze unweit der Küste aus – zu groß ist sonst die Gefahr, dass er versehentlich die erlaubte Zone verlässt und in israelische Gewässer gerät.

Es ist ein Knochenjob, dem Issa seit eh und je nachgeht, aber er kennt nichts anderes und ist gut in dem, was er tut. Im Morgengrauen kommt er mit der nächtlichen Ausbeute zurück in den Hafen, wo die schläfrigen Soldaten beide Augen zudrücken, wenn Issa auf seinem Moped an ihrem Wachtposten vorbeifährt. Als Verkäufer ist der bärtige Junggeselle allerdings kein großes Talent: Wenn eine Kundin seine Preise beklagt und über das teure Leben an sich jammert, beweist Issa, dass sein bärbeißiges Aussehen und seine zurückhaltende Art nur Fassade sind. In Wahrheit hat Issa ein sehr großes Herz. Das schmälert zwar seine Einnahmen, aber es sorgt auch dafür, dass der lebenslange Junggeselle sich unsterblich verliebt.

Seine Auserkorene heißt Siham (Hiam Abbass). Sie arbeitet als Schneiderin und Verkäuferin eines Modegeschäfts auf dem Markt. Die Witwe hat eine erwachsene Tochter, die nach ihrer Scheidung wieder bei ihr wohnt und mit der sie sich nahezu täglich streitet. Noch ahnt Siham nichts von Issas Gefühlen. Wenn sich die beiden an der Bushaltestelle oder auf dem Marktgelände zufällig begegnen, bringt Issa kaum ein Wort heraus. Jedenfalls gehen ihm nicht die Dinge über die Lippen, die er eigentlich sagen möchte. Ganz abgesehen davon, dass Siham so kurz angebunden und muffelig reagiert, dass sich andere Männer längst hätten vergraulen lassen. Doch Issa hat Zeit und ist geduldig. An manchen Tagen begnügt er sich damit, seine Angebetete aus sicherer Entfernung stumm zu beobachten. Was Siham nicht entgeht.

Eines Nachts sind es keine Fische, die sich in Issas Netz tummeln. Mit Müh und Not gelingt es ihm, den schweren Fang an Bord zu holen. Er staunt nicht schlecht, als er sieht, was sich diesmal in den Maschen verfangen hat: eine Statue, offensichtlich aus Bronze und auf den ersten Blick sehr alt. Und sehr erotisch. Denn das Besondere an dem Mann aus dem Meer: Er weist einen erigierten Penis auf. Issa ahnt, dass ihm etwas Ungewöhnliches und somit sehr Wertvolles ins Netz gegangen ist. Sorgsam verhüllt er den Fund aus dem Meer und bringt ihn unentdeckt zu sich nach Hause. Doch als er mit dem unhandlichen, schweren Teil hantiert, kippt die Statue nach vorn über. Sie kracht auf den Boden und dabei bricht der Penis ab. Issa ist untröstlich, wickelt das gute Stück aber in eine Plastiktüte und geht damit zu einem Schmuckhändler. Er möchte eine Pfeife schätzen lassen, sagt er zu dem Mann. Der untersucht sie in seinem Hinterzimmer und merkt sofort, dass es sich um ein antikes Geschlechtsteil handelt. Als er Issa fragt, ob er verkaufen wolle, macht sich der alte Mann mit dem wertvollen Stück aus dem Staub.

Unterdessen ist Issas Schwester (Ruala Abd Elhadi) nicht untätig gewesen, es sich in den Kopf gesetzt hat, ihren Bruder unter die Haube zu bringen. Ungefragt steht sie eines Tages vor seiner Tür, ein paar Frauen im Schlepptau, die sich Issa ansehen soll. Sie seien alle wohl erzogen, und außerdem habe er ja nichts zu verlieren. Die Brautschau verläuft jedoch nicht so, wie sich Issas Schwester das vorgestellt hat. Ein Hamas-Funktionär, begleitet von etlichen Soldaten, verlangt plötzlich Einlass, es gehe um eine Hausdurchsuchung. Die Männer stellen Issas Bude auf den Kopf und entdecken schließlich in einem verschlossenen Schrank die gesuchte Statue. Während sie umgehend beschlagnahmt wird, lädt man Issa auf einen Kleintransporter und fährt ihn zum Verhör auf das Polizeirevier. Da Issa bei seiner Geschichte bleibt, den antiken Helden im Meer gefunden zu haben, wird er für die Nacht in eine Zelle gesperrt, zusammen mit anderen Gefangenen. Weil der Kommandant überzeugt ist, dass Issa mehr weiß, als er zugibt, lässt er ihn eine weitere Nacht in seiner Zelle schmoren. Unterdessen nimmt ein Künstler auf dem Revier die Statue in Augenschein. Er kommt zu dem Schluss, dass es sich um eine Darstellung des Gottes Apollo handelt, die ihrem Zustand zufolge nicht sehr lange im Meer gelegen haben könne. Für genauere Untersuchungen müsse er sie allerdings in sein Atelier mitnehmen – was der Kommandant verbietet. Am nächsten Tag lässt er Issa gehen, aber nicht, bevor der eine Art Geständnis unterschreibt. Ob er denn keine Belohnung bekomme, will Issa wissen. Man werde sich bei ihm melden, lautet die lapidare Antwort.

Obwohl Issas Schwester ihn vor Siham gewarnt hat, die auch deshalb kein Umgang für ihn sei, weil ihre Tochter als Geschiedene in einem denkbar schlechten Ruf stehe, fasst sich Issa endlich ein Herz, seiner Angebeteten näher zu kommen. Er packt zwei alte Hosen ein und geht damit zu ihrem Laden. Sie müssten gekürzt werden, behauptet er. In Wahrheit will er einfach nur paar Minuten in Sihams Nähe verbringen und ihre Stimme hören. Als er schließlich all seinen Mut zusammennimmt und ihr die Fragen aller Fragen stellen will, fährt ihm Siham ins Wort: In zwei Tagen könne er die Hosen wieder abholen. Frustriert begibt er sich, wie fast jeden Abend, zu seinem besten Freund, einem jungen Händler, der seit einiger Zeit mit dem Gedanken an Auswanderung spielt. Issa erzählt ihm von seiner ersten – und wie es scheint – einzigen großen Liebe, die deshalb scheiterte, weil Issas Vater (Ibrahim Altoubat) ihre Familie zu reich war.

Und auch diesmal scheint es, als wäre Issa kein Glück vergönnt. Als er die Hosen abholt (die viel zu kurz geworden sind, wie Siham später amüsiert ihrer Tochter erzählt), setzt er an, um der Frau seines Lebens reinen Wein einzuschenken. Doch es kommt eine Kundin in den Laden und Issa muss erneut unverrichteter Dinge abziehen.

In der Zwischenzeit haben sich die Behörden an ein ausländisches Museum gewandt. Man sei sehr interessiert, lautet die Antwort per Fax, könne aber erst dann etwas zum Wert der Statue sagen, wenn man sie inspiziert habe; sollte außerdem das fehlende Teil auftauchen, würde das den Preis, den man zu zahlen bereit sei, selbstverständlich erhöhen. Kein Wunder, dass der Kommandant und seine Soldaten umgehend wieder vor Issas Tür stehen – ausgerechnet in dem Moment, als er sich, schick in Schale und mit Parfum eingesprüht, auf den Weg zu Siham machen will. An diesem Abend möchte er ihr endlich gestehen, dass er sie liebt. Vor dem Spiegel hat er den Satz immer wieder geübt. Doch nun droht eine neuerliche Hausdurchsuchung. Deshalb greift Issa lieber gleich in seine Jackettasche und gibt den abgebrochenen Penis freiwillig heraus. Dass er ihn noch hat, habe er völlig vergessen, sagt er. Was freilich nichts daran ändert, dass der Kommandant ihn erneut mit auf das Revier nimmt. Es scheint, als hätten sich das Schicksal und der Gott Apollo gegen Issa verschworen. Doch er gibt nicht auf und geht am nächsten Morgen aus der Zelle schnurstracks zu Sihams Wohnung…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 07.07.2021


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