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Eine ganz ruhige Kugel - Plakat zum Film

EINE GANZ RUHIGE KUGEL

("Les invincibles")
(F, 2013)


Regie: Frederic Berthe
Film-Länge: 99 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 03.07.2014

 DVD/Blu-ray-Start:
 07.11.2014

"Eine ganz ruhige Kugel" - Handlung und Infos zum Film:


Nur die Sonne ist Zeuge, wenn Momo (Atmen Kelif) und Jacky (Gerard Depardieu) zusammen mit einem dritten Komplizen auf den Dorfplätzen ihrer südfranzösischen Heimat ahnungslose Boule-Spieler abzocken. Zur Zeit des Apéritifs, unter schattigen Platanen, läuft jedes Mal dieselbe bewährte halbkriminelle Wett-Nummer ab: Momo gibt sich als untalentierter, tumber Hobbyspieler aus, doch in Wahrheit ist er ein Meister der Stahlkugeln und gewinnt jede Partie, an der er teilnimmt, haushoch. Auf diese nicht ganz legale Weise halten sich Jacky, der früher selbst mal ein fitter Boule-Champion war, und der jüngere Momo, Sohn algerischer Einwanderer, über Wasser. Die beiden kennen sich seit einer halben Ewigkeit, und mit den Jahren ist Jacky zu einer Art Ersatzvater für Momo geworden, der bewundernd zu ihm aufschaut.

Richtig zufrieden sind sie dennoch nicht mit ihrem Leben. Jacky hat bei einem örtlichen Mafia-Typen gewaltige Schulden, die der mit immer brutaleren Methoden einzutreiben versucht, und nebenher gibt er alles, um seine Ehe mit Isa (Carole Franck) zu retten. Doch die hat schon länger die Nase voll und droht damit, Jacky zu verlassen. Momo seinerseits ist dauerarbeitslos, während seine Beziehungen zu Frauen nur von kurzer Dauer sind. Gerade erst hat ihn wieder eine verlassen. Was ihn am Leben hält, ist sein Traum, eines Tages ein gefeierter Boule-Champion zu werden. Bis dahin hängt er an den Rockzipfeln seiner autoritären Mutter, die ein Couscous-Restaurant führt und sich ständig darüber aufregt, unter welch schlechten Einfluss ihr guter Junge geraten ist. Und weil algerische Söhne ihrer Mama gehorchen, liefert Momo, wenn er nicht gerade Boule spielt oder tagträumt, für sie Couscous aus.

Momo und Jacky sind Loser, wie sie im Buche stehen, doch als sie eines Tages im Fernsehen zufällig eine Sportsendung sehen, wähnen sie sich am Ziel ihrer Träume. Denn darin verkündet der smarte Geschäftsmann Stéphane Darcy (Edouard Baer), er wolle den Boule-Sport, den er in seiner jetzigen Form für eine Alte-Männer-Veranstaltung hält, revolutionieren – und zwar mit einer von ihm organisierten Weltmeisterschaft, Preisgeld: 500.000 Euro. Außerdem werde er dafür eine brandneue französische Nationalmannschaft zusammenstellen. Jacky und Momo wittern Morgenluft und schicken sofort Momos Bewerbung ab: Jemand, der so perfekt Boule spielen kann wie Momo, muss einfach an dieser WM teilnehmen – und natürlich auch den Titel holen.

Beim Mannschaftscasting sticht Momo, wie zu erwarten, alle anderen Kandidaten mit seiner Zielsicherheit und ruhigen Hand aus, doch der designierte Trainer René (Daniel Prevost) ist ein ausgemachter Rassist und weigert sich – obwohl selbst ein Blinder sehen kann, wie genial Momo spielt –, den gebürtigen Nordafrikaner in die Mannschaft aufzunehmen. Zum Glück haben Organisator Stéphane und dessen patente Assistentin Caroline (Virginie Efira) ein Wörtchen mitzureden. Ihnen ist es zu verdanken, dass Momo letztlich doch noch ein Teamplayer wird; allerdings macht er sich damit René zum ewigen Feind. Es folgt ein intensives Training unter Jackys Anleitung – für ihn eine willkommene Ablenkung, denn inzwischen hat Isa ihn verlassen. Der Tropfen, der das Fass für seine Frau zum Überlaufen brachte, war der Moment, als die Ganoven, die hinter Jackys Geld her sind, kurzen Prozess machten und einfach ihr Haus leer räumten.

Auf einer Promotour durch Südfrankreich, bei der für die kommende Weltmeisterschaft geworben wird und die französische Mannschaft populär gemacht werden soll, müsste Momo eigentlich im Mittelpunkt des Interesses stehen. Doch Trainer René sorgt dafür, dass er bei der Vorstellung des Teams grundsätzlich als letzter genannt und schließlich ganz vergessen wird, und bei Interviews kaum zu Wort kommt. Schließlich darf Momo bei den Show-Wettbewerben nicht mal mehr antreten, sondern muss – wie ein gewöhnlicher Tennis-Balljunge – seinen Mannschaftskameraden die Stahlkugeln zurückspielen. Immerhin kommen sich Momo und Caroline auf der Promotour näher; wirklich etwas ausrichten kann sie jedoch nicht, obwohl sie mehr als einmal mit Stéphane und René Klartext redet.

Unterdessen rückt die Weltmeisterschaft näher, und nachdem Stéphane endlich doch ein Machtwort gesprochen wurde, scheint sich alles zum Guten zu wenden: Momo wird auf den verbleibenden Stationen der Promotour zum umjubelten Star der Mannschaft. Wo er hinkommt, wird er von Fans und Autogrammjägern belagert. In seinem Heimatdorf wird er gefeiert, als wäre er schon Weltmeister, und selbst seine skeptische Mutter sieht ein, dass der Weg, den ihr Sohn eingeschlagen hat, vielleicht doch der richtige war. Doch zwischen Momo und Jacky kommt es völlig unerwartet zum Zerwürfnis, nachdem der Ältere seinen Zögling zwingt, bei einem Spiel gegen die Ganoven anzutreten, die ihm bei einem Sieg von Momo in Aussicht stellen, seine Schulden zu tilgen. Tatsächlich gewinnt Momo, doch die Freundschaft der alten Kumpel geht dabei kaputt.

Als wäre das nicht schlimm genug, lässt sich der Sponsor der französischen Mannschaft zum ersten Mal blicken, ein Ölprinz aus dem Nahen Osten, und erweist sich als größter Rassist von allen: In einem Sport, der durch und durch ein Symbol für Frankreich sei und die Grande Nation sinnbildlich spiegele, wolle er auf gar keinen Fall einen algerischstämmigen Spieler in der Mannschaft haben. Stéphane ist zwar ein Schmierlappen und Großmaul, hat aber meistens das Herz auf dem rechten Flecken – seinem Sponsor zu widersprechen, das traut er sich allerdings nicht. Obwohl er genau weiß, dass diese Entscheidung falsch ist, lässt er, um die Boule-WM nicht zu gefährden, dem besten Mann im Team von Caroline mitteilen, dass er – Vertrag hin oder her – seine Sachen packen und gehen muss. Caroline ist entsetzt, wie sich die Dinge entwickeln, und kündigt ihren Job bei Stéphane, um sich um Momo zu kümmern, in den sie sich zwischenzeitlich mit Haut und Haaren verliebt hat.

Um ganz sicher zu gehen, dass Momo nie wieder in sein Team zurückkehrt, schmuggelt René Drogen in sein Fahrzeug. Momo und Caroline geraten in eine Polizeikontrolle, bei der nicht nur die Drogen entdeckt werden, sondern auch noch herauskommt, dass etwas mit Momos Papieren nicht stimmt und er als Ausländer ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in seine Heimat Algerien abgeschoben werden muss. Ehe man sich’s versieht, landet Momo in Algier, einer Stadt, mit der ihn nichts verbindet außer der Tatsache, dass von dort seine Vorfahren stammen. Verzweifelt setzt er Himmel und Hölle in Bewegung, um wieder nach Frankreich zurückzukehren, doch ohne Erfolg. Da steht unerwartet Jacky vor ihm, der seinen alten Freund natürlich doch nicht im Stich lässt. Und wie immer, hat er eine geniale Idee im Gepäck: Wie wär's, wenn er die algerische Staatsangehörigkeit annimmt und beide für Algerien bei der Boule-Weltmeisterschaft antreten? Eine Schnapsidee, doch ein Ertrinkender greift bekanntlich nach jedem Strohhalm.

Begleitet von großem Medien- und Publikumsinteresse wird die Weltmeisterschaft eröffnet. Stéphane und René staunen nicht schlecht, als beim Einmarsch der Nationen Momo und Jacky als algerische Mannschaft ins Stadion einziehen – mit stolzgeschwellter Brust und reichlich optimistisch, denn sie haben nicht vor, sich den Titel und die fette Siegprämie durch die Lappen gehen zu lassen. Doch René gibt nicht auf und hat, um Momo die Tour zu vermasseln, ein letztes Ass im Ärmel, das er im Verlauf des Turniers gnadenlos ausspielen will...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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