In der Zeit überstürzen sich in Florenz die Ereignisse. Da es auch in Italien unruhig wird - der Einfluss der Faschisten nimmt immer mehr zu und es kommt von den niederen sozialen Schichten bereits zu Übergriffen - hat Sir Edgar Mary eine Waffe zur Selbstverteidigung dagelassen und bittet sie auch, auf die nächste Party in Begleitung zu gehen. Diese Begleitung ist mit Rowley Flint (
Sean Penn) ein wahrer Casanova, der Mary am Ende des Abends auch eindeutige Avancen macht - und Mary scheint zunächst nicht abgeneigt.
Auf dem Weg nach Hause kommt es jedoch zu einem noch bedeutungsvolleren Vorfall: Mit ihrem Auto überfährt Mary fast den Musiker Karl Richter (
Jeremy Davies): Sie entschuldigt sich, hat ein schlechtes Gewissen und nimmt den österreichischen Flüchtling, der mehr oder weniger illegal in Italien lebt, mit zu sich nach Hause. Dort kommt es zu einer leidenschaftlichen Nacht ... die allerdings abrupt beendet wird, als sie ihn am nächsten Morgen aus dem Haus werfen muss, um ihren guten Ruf zu wahren.
Aber Richter kommt noch am selben Abend wieder, in dem Glauben, das mit Mary sei eine ernsthafte Beziehung. Mary macht ihm jedoch klar, dass ein solches Verhältnis von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist und komplimentiert ihn hinaus. Da verlöscht das Licht, es kommt zu einem Handgemenge, Richter bemächtigt sich der Waffe, die Mary von Edgar erhalten hat - und liegt, als es wieder hell wird, tot am Boden; er hat sich selbst erschossen. Doch nun hat Mary mehrere Probleme: Wie soll sie Edgar und den gesellschaftlichen Kreisen, in denen sie sich bewegt, erklären, was sich zugetragen hat und was dieser Flüchtling in ihrer Villa suchte - und wie soll sie insbesondere dem gestrengen Polizisten Beppino Leonardi (
Massimo Ghini) glaubhaft machen, dass der Mann sich selbst erschossen hat und sie mit seinem Tod eigentlich nicht das geringste zu tun ... ? In ihrer Not bittet sie Flint um Hilfe ...
"Die Villa" entstand nach einem Roman von W. Somerset Maugham und wirkt streckenweise wie weine "typische Literaturverfilmung": Die erste Stunde bleibt recht spannungsarm und beschränkt sich darauf, ein Bild der damaligen Gesellschaft und insbesondere der "High Society" zu zeichnen. Kein Wunder, dass man dabei auch auf britische Darsteller vertraut, die in Literaturverfilmungen mehr Übung haben als die Hollywood-Stars. Sie wirken alle professionell, aber eine Spur zu glatt, um auch gegen Ende wahre Emotionen aufkommen zu lassen. In Deutschland wurde der Kino-Start von "Die Villa" mehrfach kurzfristig verschoben, eh man sich schließlich entschloss, den Film "nur" auf Video zu veröffentlichen.