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Die Kinder von Paris - Plakat zum Film

DIE KINDER VON PARIS

("La rafle")
(F, 2010)


Regie: Rose Bosch
Film-Länge: 120 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 10.02.2011

 DVD/Blu-ray-Start:
 08.09.2011

"Die Kinder von Paris" - Handlung und Infos zum Film:


Paris im Frühsommer 1942. Der elfjährige Joseph Weismann (Hugo Leverdez), ein aufgeweckter, hübscher Junge mit Blondschopf und schelmischem Lächeln, ist auf dem Weg zur Schule. Bei einem Karussell unterhalb der schneeweißen Basilika Sacré Coeur bleibt er stehen und schaut eine Weile verträumt zu, wie gleichaltrige Kinder auf den bunten Holzpferdchen ihre Runden drehen. Als er bemerkt, dass ein deutscher Soldat ihn filmt, setzt Jo schnell seinen Weg fort. Dabei streift sein Blick ein Schild, auf dem „Für Juden verboten“ steht.

Seit ein paar Tagen muss der kleine Jo einen Judenstern auf der Brust tragen. In vorauseilendem Gehorsam hat das Vichy-Regime unter Marschall Pétain nicht nur anti-jüdische Gesetze erlassen, die von der deutschen Besatzungsmacht wohlwollend registriert werden, sondern kürzlich sogar noch verschärft. Aber am Montmartre, dem dörflich anmutenden Arrondissement im Norden von Paris, ist wenig davon zu merken, dass die Rechte der jüdischen Bevölkerung immer weiter eingeschränkt werden. Die Menschen, die hier leben, sind freundlich und vorurteilsfrei. Nur die dicke Bäckersfrau an der Ecke schimpft Jo gern mal hinterher und findet die Judensterne praktisch, weil sie Jo und seine Kumpel jetzt leichter von den anderen frechen Bengeln im Viertel unterscheiden kann. Jo ist zu jung, um sich für die große Weltpolitik zu interessieren. Trotzdem spürt er, dass es falsch ist, was ihm und den Seinen widerfährt. Ein Schulfreund, den er wenig später trifft, versucht ihn aufzumuntern: Er solle sich nichts daraus machen, dass sie den gelben Stern tragen müssen, sie seien nun mal Juden – und stolz darauf!

Josephs Vater Schmuel (Gad Elmaleh), der für Frankreich gegen die Deutschen gekämpft hat, ist überzeugter Trotzkist und bringt seine Familie mit der Herstellung von kleinen Sacré-Coeur-Modellen aus Gips finanziell über die Runden. Die Weismanns wohnen in einem Mietshaus, in dem jüdische und nicht-jüdische Familien einträchtig zusammenleben. Im lauschigen Innenhof sitzen die Frauen häufig strickend zusammen, während die Männer bei der Arbeit sind, es wird getratscht, Radio gehört, den Kindern beim Spielen zugesehen – und als Jo an diesem Tag von der Schule heimkommt, freut sich seine Mutter Sura (Raphaelle Agogue) über die Rationsmarken, die ihr Kleiner mitbringt.

In der Familie kabbelt man sich darüber, wie die aktuelle Situation zu beurteilen ist. Jos ältere Schwester Rachel (Rebecca Marder) wirft ihrem Vater Untätigkeit vor und wünscht sich, sie wären alle längst nach Spanien geflüchtet. Mutter Sura, die für ein geringes Zubrot die Wäsche der reichen Nachbarsfamilie Traube bügelt, will davon nichts hören und wünscht sich, dass ihre Tochter aus "Vom Winde verweht" vorliest; selbst wenn sie dann weinen müsse, sei das nicht schlimm, schließlich handele es sich um eine fiktive Geschichte. Während Jos jüngere Schwester Charlotte (Charlotte Driesen) nur ans Ballettüben denkt und untröstlich ist, als man ihr die weitere Teilnahme am Unterricht im Konservatorium verbietet, sieht Schmuel keinen Grund zur Sorge. Rebecca gibt zu bedenken, dass immer mehr Juden mit Berufsverboten belegt würden, darunter auch Professor Traube, und dass man sie in Frankreich mittlerweile als "Unerwünschte" bezeichne. Sich endlich aus dem Staub zu machen, sei die einzige Lösung, findet Rebecca. "Mit welchem Geld?", fragt Schmuel zurück. Frankreich gelte in ihrem Herkunftsland Polen nicht umsonst als Zufluchtsort für die Juden und außerdem sei Pétain kein Kosake. Ende der Diskussion!

Doch unbemerkt von den Weismanns braut sich über ihren Köpfen ein politisches Gewitter zusammen, ziehen dunkle Wolken auf: Im engen Schulterschluss mit Pétains Stellvertreter Pierre Laval beschließen die deutschen Militärbefehlshaber, am 16. Juli eine Massenrazzia zu organisieren, bei der zunächst 28 000 Juden im Großraum Paris verhaftet und von Transitlagern aus in den Osten deportiert werden sollen. Die Operation „Frühlingswind“ wirft schon bald ihre Schatten voraus. Ein Gendarm, der mit der Concierge befreundet ist, die in Jos Wohnhaus nach dem Rechten sieht, berichtet ihr, dass die Behörden sich verdächtig intensiv mit der Judenkartei beschäftigen. Seine Befürchtung, dass eine große Verhaftungswelle bevorstehen könnte, veranlasst die Concierge (Catherine Allegret), mit der hochschwangeren Madame Zygler (Sylvie Testud) ein Warnzeichen zu vereinbaren: Sollte Gefahr im Verzug sein, werde sie – auch mitten in der Nacht – im Innenhof nach ihrer Katze rufen, die es in Wahrheit gar nicht gibt.

Und tatsächlich: In den frühen Morgenstunden des 16. Juli 1942 beginnt eine perfekt organisierte Massenrazzia, in deren Verlauf 9000 französische Polizisten rund 13 000 Juden verhaften. Alleinstehende und kinderlose Ehepaare werden ins nördlich von Paris gelegene Transitlager Drancy gebracht, alle anderen werden im Vel’ d'Hiv’ genannten Winter-Velodrom, einem überdachten Radrennstadion in der Nähe des Eiffelturms, zusammengepfercht. Dort müssen 7000 Menschen – Männer, Frauen und kleine Kinder, Alte, Schwangere, Säuglinge und Kranke – fünf endlose Tage ohne Wasser, Nahrung und nennenswerte medizinische Versorgung verbringen. Während Dr. Sheinbaum (Jean Reno), der selbst zu den Verhafteten gehört, angesichts des unvorstellbaren Leids sein Menschenmöglichstes leistet, erkennt die evangelische Rotkreuzschwester Annette Monod (Mélanie Laurent) entsetzt, zu welchen unmenschlichen Auswüchsen viele ihrer Landsleute und die Kollaborateure des Vichy-Regimes fähig sind. Soweit möglich unterstützt sie Jo, seine Familie und deren Freunde. Ihr Herz verliert sie allerdings an den mutterlosen kleinen Nono. Der jungen Anna Traube (Adele Exarchopoulos) verhilft sie sogar zur Flucht aus dem Vel’ d'Hiv’.

Als am fünften Tag der Weitertransport der 7000 Insassen in das Transitlager von Beaune-La-Rolande südlich von Paris angeordnet wird, entschließt sich Annette Monod, Jo und seine Familie, Dr. Sheinbaum sowie den kleinen Nono zu begleiten. Es wird eine Reise ins Ungewisse, auch wenn ein französischer Offizier Josephs Vater Schmuel Weismann auf Ehre und Gewissen schwört, dass die jüdischen Gefangenen auf keinen Fall außer Landes gebracht würden...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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