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Die Bewohner der Eremitage - Plakat zum Film

DIE BEWOHNER DER EREMITAGE

("The Hermitage Dwellers")
(NL, 2003)


Regie: Aliona van der Horst
Film-Länge: 73 Min.
 

 
 
 
 
 


 Kino-Start:
 07.12.2006

"Die Bewohner der Eremitage" - Handlung und Infos zum Film:


Die Eremitage in Sankt Petersburg hat über 1.000 Räume, ungefähr 350 davon sind für das Publikum geöffnet. Menschen aus aller Welt kommen nach Russland, um sich die Kunstschätze anzusehen, die zu einem großen Teil noch aus der Sammeltätigkeit der Zarin Katharina herrühren. Aber auch die Angestellten des Museums haben in der Regel eine besondere und sehr persönliche Beziehung zu dieser Institution. "Die Bewohner der Eremitage" ist auf der einen Seite ein Bericht über die Menschen, die in Russlands berühmtestem Museum arbeiten, auf der anderen Seite ein Film über die großartigen Kunstwerke, die in dieser legendären St. Petersburger Institution zu finden sind.

Regisseurin Aliona van der Horst stellt uns verschiedene "Eremitageniks" vor: Zum Beispiel Olga Bogdanova, die für die Instandhaltung des riesigen Baus zuständig ist, die Ikonen-Expertin Alexandra Kostsova, die Museumswärterin Valentina Barbashova oder den Kunsthändler Vadim Kuptsov, der uns – wie noch viele andere Protagonisten des Films – seine ganz persönlichen Gründe dafür nennt, warum er den ehemaligen Palast von Katharina der Großen als "sein Zuhause" bezeichnet.

In Russland wird die Eremitage als kulturelle Pilgerstätte angesehen. Für die Angestellten bedeutet sie aber außerdem auch einen sicheren Hafen im Tumult der vergangenen politischen Ereignisse und in der manchmal schwierigen Lag im heutigen Russland. Tatsächlich kann jede(r) von ihnen erzählen, wie persönliche Probleme und Traumata gelindert werden konnten, indem eine persönliche Beziehung zu einem Lieblingskunstwerk aus dem Museum aufgebaut wurde. Für sie, die sie tagtäglich von Zeugnissen der Schönheit und Erhabenheit umgeben sind, ist die Eremitage ein Ort der emotionalen Heilkraft geworden.

Für Vadim, der seinen Militärdienst in Aserbaidschan geleistet hat und dort Dinge sah, die ihm zuhause niemand glauben wollte, wirkt seine Arbeit wie ein Beruhigungsmittel. Er bewundert Rembrandts "Der verlorene Sohn", weil es für ihn das Thema der Vergebung versinnbildlicht. Valentina hat als Atomingenieurin gearbeitet und diese Arbeit im Zuge der Perestroika verloren. Mit ihrer Anstellung beim Museum bessert sie ihre magere Pension auf. Sie verbringt viel Zeit in der Nähe von Sweets "Portrait eines jungen Mannes". Zu ihnen gesellen sich in dem Film die Kuratorinnen, die durch Räume führen, in denen einst Katharina die Große geschlafen hat, die die von ihnen gesammelten Ikonen zeigen, die, obwohl von unschätzbarem Wert, in der Sowjetunion beinahe der Zerstörung anheim gefallen wären, und schließlich die 76jähige Olga, die immer noch mit eiserner Hand das Museum verwaltet.

"Die Bewohner der Eremitage" verwendet neben der Beobachtung des Treibens im Museum und den Interviews mit den Eremitageniks auch Archivmaterial über die Eremitage im 20. Jahrhundert. Aliona van der Horst kann so zeigen, dass die Revolution, der Stalin-Terror, der Zweite Weltkrieg und die Zeit nach dem Zusammenbruch des Sowjetregimes ihre Spuren im Museum hinterlassen haben, obwohl die Institution immer versucht hat, den Einfluss der Geschichte möglichst konsequent außerhalb ihrer Mauern zu verbannen.

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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