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Der Medicus - Plakat zum Film

DER MEDICUS

(D, 2013)


Regie: Philipp Stölzl
Film-Länge: 150 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 25.12.2013

 DVD/Blu-ray-Start:
 22.05.2014

 Free-TV-Start:
 29.12.2014

 (ARD)

"Der Medicus" - Handlung und Infos zum Film:


England im 11. Jahrhundert. Viele Kinder arbeiten in Minen oder auf den Feldern, nur wenige Menschen haben genug zu essen, und wenn es überhaupt so etwas wie Medizin gibt, dann wird sie durch umherfahrende Wanderheiler oder Bader verabreicht, die bei ihren Behandlungen noch dazu damit rechnen müssen, von der Kirche als Gotteslästerer verfolgt zu werden: Es sind düstere Zeiten, in denen der kleine Robert Cole und seine beiden Geschwister aufwachsen. Als seine Mutter sich eines Abends unter Schmerzen in der Bauchgegend krümmt und er sie tröstend berührt, macht Rob das erste Mal die Erfahrung seiner besonderen Gabe.

Es ist, als würde sich die Zeit verlangsamen, und obwohl er nicht weiß, was es zu bedeuten hat, spürt er, dass seine Mutter in tödlicher Gefahr schwebt. Er versucht, den Bader (Stellan Skarsgard) zur Hilfe zu holen, den er einige Stunden zuvor im Dorf gesehen hat, doch es ist zu spät: Der Priester erteilt seiner Mutter, die unter starken Schmerzen an der unheilbaren Seitenkrankheit stirbt, die letzten Sakramente. In dieser schicksalhaften Nacht beginnt Robs lange Odyssee auf der Suche nach einer Heilung für die Krankheit, die ihm seine Mutter genommen hat. Während seine kleineren Geschwister in einer anderen Familie unterkommen, ist Rob auf sich allein gestellt, aber es gelingt ihm tatsächlich, das Herz des Baders zu erweichen und sich ihm als Helfer und junger Lehrling anzuschließen.

Einige Jahre später ist Rob (Tom Payne) ein junger Mann und die beiden ein eingeschworenes Duo, das durch die Lande zieht und neben Salben, Geschichten und Taschenspielertricks auch Dienste wie Schröpfen, Aderlass oder Zähne ziehen anbietet.

Nachdem der Bader von ein paar zornigen Mönchen brutal angegriffen wird und gerade noch aus seinem Planwagen gerettet werden kann, übernimmt Rob seinen Job. Und auch, wenn er bald alles gelernt hat, spürt er doch, dass es noch mehr geben muss, um Menschen zu helfen - vielleicht sogar eine Möglichkeit, die Seitenkrankheit zu heilen, an der seine Mutter gestorben ist. Als er miterlebt, wie der mittlerweile fast blinde Bader von einem jüdischen Arzt durch eine Operation sein Augenlicht zurückerhält, fasst Rob einen Entschluss. Er will dorthin, wo man solche Eingriffe lernen kann und erfährt, dass er dafür nach Isfahan in Persien reisen müsse, wo einer der weisesten und fähigsten Mediziner aller Zeiten lehrt. Die größte Herausforderung dabei ist aber nicht nur die Tatsache, dass die Reise dorthin über ein Jahr dauert, sondern dass sie für ihn als Christen schon früher zu Ende sein könne, weil das islamische Reich allen Christen den Zutritt verweigert und außer Koran-Gläubigen nur noch die Juden toleriert. Abbringen lässt sich Rob davon allerdings nicht. Er träumt davon, ein Hakim wie Ibn Sina zu werden, Lepra oder Typhus heilen zu können – und vielleicht sogar die Seitenkrankheit.

Nach dem Abschied vom Bader beginnt er seine lange beschwerliche Reise in Dover und schließt sich nach Monaten der Strapazen auf See einer jüdischen Karawane nach Isfahan an. Um hier nicht aus Versehen noch als Christ enttarnt zu werden, beschneidet er sich selbst und nennt sich Jesse Ben Benjamin. Dann geht es auf diese letzte und gefährlichste Etappe durch die Wüste, bei der Rob in der Karawane die schöne Rebecca (Emma Rigby) kennenlernt. Nachdem sie aus einem von Seldschuken überfallenen Dorf ein kleines Mädchen gerettet haben, freundet sich Rob mit ihr an: Sie ist ebenfalls auf dem Weg nach Isfahan – doch die Karawane wird von einem tödlichen Sandsturm heimgesucht.

Rob glaubt, der einzige Überlebende zu sein und erreicht nach langen Tagen in der glühenden Sonne und völlig am Ende seiner Kräfte das Ziel seiner Reise: Isfahan. Und obwohl ihn der Aufseher der Madrassa, Davout (Fahri Yardim), zunächst abweist und ihn von den Wächtern brutal verprügeln lässt, sitzt Rob kurz darauf endlich in der ersten Vorlesung von Ibn Sina. Sein großer Traum ist tatsächlich wahr geworden, und mit seinem Fleiß und seiner Leidenschaft wird er schnell zu einem der hoffnungsreichsten Studenten der Madrassa. Er freundet sich mit zwei seiner Mitstudenten an, dem lebensfrohen Karim (Elyas M'Barek) und Mirdin (Michael Marcus), der Rob auch in seine Familie und die jüdische Gemeinde Isfahans einführt. So lernt er die fremde Welt um sich herum kennen: begreift das schwierige Gleichgewicht Isfahans, das der Schah (Olivier Martinez) zwar selbstherrlich und mit harter Hand durchsetzt, damit aber das Weiterbestehen der Madrassa und der jüdischen Gemeinde garantiert. Vor allem aber erfährt er, dass Rebecca doch nicht im Sandsturm umgekommen und mittlerweile ebenfalls in Isfahan ist: Sie soll mit einem reichen älteren Geschäftsmann verheiratet werden. Ihre starken Gefühle zu Rob kann sie allerdings nicht einmal am Tag ihrer Hochzeit verhehlen.

Abgesehen von dieser sensationellen Neuigkeit ist es vor allem eine Zeit des Lernens für Rob. Jede Minute, die er mit Ibn Sina verbringt, genießt er. Und eines Nachts weiht Rob ihn schließlich in seine besondere Gabe ein. Bei einer jungen Prostituierten spürt er eindeutig, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, obwohl sie auf den ersten Blick völlig gesund erscheint. Er bringt sie zu Ibn Sina, und als sie ihr die Schuhe ausziehen, finden sie heraus, dass sie von einem Skorpion gestochen wurde. Robs einzigartige Fähigkeit hat ihr im letzten Moment das Leben gerettet. Ibn Sina bestärkt Rob darin, dass seine Gabe wirklich ein Segen und kein Fluch ist, und dass man sich als Arzt damit abfinden muss, nicht jeden retten zu können.

Als Ibn Sina bald darauf zum Schah bestellt wird, nimmt er Rob mit, und so macht dieser das erste Mal nähere Bekanntschaft mit dem machtbewussten Fürsten, der weder in den Seldschuken noch in den fundamentalistischen Gruppen in Isfahan wirklich eine ernsthafte Gefahr für seine Herrschaft sieht. Doch beide Gruppen arbeiten längst zusammen, und vor allem der Anführer der Seldschuken schreckt nicht vor einer hinterhältigen Form der Kriegsführung zurück. Er schickt einen Pest-Erkrankten nach Isfahan und der perfide Plan geht auf: Innerhalb kürzester Zeit breitet sich die tödliche Krankheit aus, der Hofstaat und auch der Mann der erkrankten Rebecca fliehen und überlassen die Stadt ihrem Schicksal. Nur Ibn Sina und seine Schüler sowie einige freiwillige Helfer nehmen den Kampf gegen die Pest auf. Die meisten, die sich anstecken, sterben bald darauf, darunter auch Robs Freund Karim. Nur wenige, wie z. B. Rebecca, um die sich Rob mit aller Hingabe kümmert, überstehen die Infektion. In dieser für Isfahan und alle Eingeschlossenen eigentlich hoffnungslosen Ausnahmesituation geben sich die beiden schlussendlich ihrer Liebe hin.

Als Rob ein wichtiges Detail im Krankheitsverlauf der Pest-Infizierten entdeckt, wendet sich das Blatt. Aus entzündeten Flohbissen bei den Erkrankten schließt er, dass Rattenflöhe die Überträger des schwarzen Todes sein könnten, und genau das ist der entscheidende Durchbruch. Mit Rattengift und dem Verbrennen der getöteten Nager schaffen sie es, die Weiterverbreitung aufzuhalten und die Pest in Isfahan auszurotten. Die geflohenen Bewohner Isfahans kommen in die Stadt zurück und Ibn Sina und seine Schüler werden als Helden gefeiert. Für einen kurzen Moment wird Rob sogar zum Vertrauten des Schahs, doch mit dem Alltag kehren auch die drängenden Probleme zurück. Isfahan wird durch muslimische Mullahs an die Seldschuken verraten und soll von ihnen erobert werden, um die Juden und weltliche Gotteslästerer wie Ibn Sina aus der Stadt zu treiben oder zu töten. Nichts ahnend davon hat Rob die Chance bekommen, auf die er seit dem Tod seiner Mutter gewartet hat: endlich mehr über die Seitenkrankheit herauszufinden.

Ein älterer Patient, der aus religiöser Überzeugung seinen Körper nach dem Tod den Aasfressern überlassen will, ist an der Seitenkrankheit gestorben, und obwohl Rob klar ist, dass er damit gegen alle Regeln verstößt und sein eigenes Leben riskiert, kann er diese einzigartige Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Er führt eine heimliche Obduktion durch, fertigt Zeichnungen an, dokumentiert jedes Detail und findet so wirklich einen Hinweis darauf, dass die Entzündung eines kleinen Darmfortsatzes die Ursache für die Seitenkrankheit sein muss. Gleichzeitig spitzt sich auch das Liebesdrama zwischen Rob und Rebecca zu. Ihr Mann findet heraus, dass sie durch einen anderen schwanger ist, so dass ihr der Tod durch Steinigung droht. Rob kann sie zunächst nicht retten, da Davout, der ehemalige Aufseher der Madrassa, ihn während seiner Obduktion ertappt und Rob zusammen mit Ibn Sina verhaften lässt.

Es ist eine ausweglose Situation. Rebecca, Ibn Sina und Rob stehen kurz vor der Hinrichtung, in Isfahan beginnen die Unruhen zu toben und vor den Stadttoren haben sich die Seldschuken formiert – doch dann werden Rob und Ibn Sina zum Schah bestellt, der akut an der Seitenkrankheit leidet und in den beiden seine einzige Überlebenschance sieht. Dank der Obduktion weiß Rob, wonach er bei dieser waghalsigen Operation suchen muss, und es gelingt ihm, den entzündeten Blinddarm zu entfernen. Gerettet, aber geschwächt hält der Schah seinen Teil der Abmachung ein, lässt Rebecca retten und gibt ihr und Rob die Gelegenheit zu fliehen, während er in seine letzte Schlacht reitet. Ibn Sina bleibt währenddessen, erschüttert über die Zerstörung seines Lebenswerks, in seiner Madrassa zurück. So kehrt Rob nach England zurück – als Arzt, als Lehrer, als Vater und als erster einer neuen Dynastie von Medizinern.

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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