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Das Mädchen Hirut - Plakat zum Film

DAS MäDCHEN HIRUT

("Difret")
(ET/USA, 2014)


Regie: Zeresenay Berhane Mehari
Film-Länge: 99 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 12.03.2015

 DVD/Blu-ray-Start:
 17.07.2015

 Free-TV-Start:
 08.03.2017

 (3sat)

"Das Mädchen Hirut" - Handlung und Infos zum Film:


Äthiopien, Addis Abeba, 1996. Während im Büro der Andenet-Frauenrechtsorganisation die Anwältin Meaza Ashenafi (Meron Getnet) von einer Frau um Hilfe gebeten wird, weil ihr Mann sie schlägt, ereignet sich auf dem Land ein Unglück ganz anderer Art: Hirut Assefa (Tizita Hagere), eine kluge, 14- jährige Schülerin besucht drei Stunden von Addis Abeba entfernt im Nachbardorf den Schulunterricht. Auf dem Nachhauseweg wird sie auf offenem Feld von einer Horde Reiter umzingelt, entführt und in einer Hütte eingesperrt. Um sie zu einer Heirat zu zwingen wird sie von einem ihrer Entführer, Tadele Kebede, in der Nacht vergewaltigt. Auf dem Land gilt in Äthiopien die Tradition der "Telefa", der Entführung zum Zweck der Eheschließung.

Als Hirut am nächsten Morgen wegen einer Unachtsamkeit Ihres Peinigers aus ihrem Verschlag fliehen kann, schnappt sie sich eines der Gewehre und flüchtet in den Wald. Doch schnell entdeckt sie der Trupp der Männer und folgt ihr. Bald ist Hirut von den erwachsenen Männern umzingelt. Panisch schultert sie das Gewehr und warnt sie, nicht näher zu kommen. Die Männer weichen nicht zurück. Ein Schuss fällt. Hirut hat ihren Vergewaltiger Tadele Kebebe erschossen. Als sich die Männer auf das Mädchen stürzen wollen, kommt zu Hiruts Glück eine Gruppe Ordnungshüter herbei, die sie der örtlichen Polizei übergeben.

Als Meaza Ashenafi von der inhaftierten Hirut hört, macht sie sich mit einer Kollegin direkt auf den Weg in die Polizeistation. Für den dortigen Polizist ist die Sachlage klar: Das Mädchen hat einen Mann getötet und hierfür droht ihr die Todesstrafe. Die Anwältin will Hirut hingegen in einem fairen Prozess vertreten und für sie handelt es sich eindeutig um einen Fall von Notwehr. Mit Hilfe ihrer Frauenrechtsorganisation will Meaza die Kaution stellen und die verletzte Hirut ins Krankenhaus bringen lassen. Doch da der stellvertretende Staatsanwalt behauptet, das Mädchen lüge und sei bereits viel älter als 14, müssen sich Meaza und ihre Kollegin zunächst in Hiruts Dorf aufmachen, um das Gegenteil zu beweisen. Anhand von Taufunterlagen und einer Erklärung des Vaters will sie Hiruts Alter beweisen – doch der Staatsanwalt hat weiterhin Zweifel an ihrem Alter, da sie in der Lage war, mit einem schweren Gewehr umzugehen. Er stellt die Glaubwürdigkeit der Taufunterlagen in Frage.

Verzweifelt berichtet Meaza ihrem ehemaligen Mentor, einem früheren Mitglied der Regierung, von der Situation. Als sie am nächsten Tag mit der Presse und Hiruts Familie in der Polizeiwache erscheint, um Hiruts Alter zu beweisen, ist es am Ende doch ein Anruf von oberster Stelle, der die Anweisung gibt, die Gefangene gegen Kaution an Andenet zu entlassen.

Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt kommt es in den folgenden Tagen zu Gerichtsverhandlungen: Unter einem Baum trifft sich bei Hiruts Dorf der Ältestenrat, um den Fall zu diskutieren. Der Vater des getöteten Mannes spricht, beklagt den Tod seines Sohnes und sieht Hirut eindeutig als die Schuldige für den Vorfall. Weitere Männer kommen zu Wort, bestärken die Tradition der Telefa und beschimpfen den anwesenden Schullehrer von Hirut. Dieser vermittle den Kindern des Dorfes falsche Werte. Nun wird Hiruts Vater vom Ältestenrat zum Reden aufgefordert, seine Sicht zu erzählen. Hirut sei schon immer ein eigensinniges Mädchen gewesen, das unbedingt zur Schule gehen und in der Stadt studieren wollte. Als Tadele um Hiruts Hand angehalten hat, habe er abgelehnt, weil Hirut noch zu jung sei. Trotzdem wurde sie entführt. Er verteidigt seine Tochter und schließt mit der Aussage, dass Hirut nicht gegen ihren Willen hätte geholt werden dürfen. Der Ältestenrat legt daraufhin fest, dass Hiruts Vater 3000 Birr an Tadeles Vater zahlen muss und das Mädchen nicht mehr im Dorf leben darf. Die Entscheidung ist – trotz vehementem Protests von Tadeles Freunden – endgültig und nicht verhandelbar.

Im Gerichtssaal in Addis Abeba liest der Richter (Teferi Alemu) die Aussage der Verteidigung vor: Hirut habe nicht vorsätzlich sondern in Notwehr gehandelt. Hiruts Anwältin fordert eine Fristverlängerung von sechs Monaten, um Zeugen der Verteidigung zu finden. Der Staatsanwalt spricht hingegen von kaltblütigem Mord und Prozessverschleppung. Am Ende werden drei Monate Aufschub gestattet.

Meaza lässt ihre Kontakte spielen und organisiert in einem Kinderheim einen Platz für Hirut, da sie nicht zurück zu ihrer Familie kann und Schutz vor der Familie des Verstorbenen braucht. Die Mädchen im Heim nehmen sie liebevoll auf, schnell wird sie Teil der Gruppe. Trotzdem wacht sie nachts weinend auf, weil sie Heimweh hat.

Meaza versucht alles daran zu setzen, dass Hirut wieder in ihr Dorf und zur ihrer Familie zurückkehren kann. Doch der Ältestenrat hat in seinem Urteil eine Verbannung des Mädchens ausgesprochen. Um dieses Urteil zu kippen, fordert sie das Justizministerium auf, sich einzuschalten. Als dies sich weigert aktiv zu werden, will Meaza beim obersten Gericht Klage gegen das Ministerium einreichen. Ihr Mentor warnt sie und glaubt nicht, dass sie einen Richter finden wird, der diesen Fall verhandelt.

Schon bei der Einreichung der Klage, stößt Meaza auf Unglauben und Ablehnung. Die Zeitungen berichten darüber, dass Andenet das Justizministerium verklagt. Meazas Freundin und Kanzleipartnerin findet diesen Schritt falsch und egoistisch und kündigt Meaza die Partnerschaft auf. Meaza glaubt nach wie vor, dass Hiruts Fall etwas Grundlegendes bewegen kann und es richtig ist, die Angelegenheit auf die Spitze zu treiben. Aus dem Radio erfährt sie, dass die Andenet-Vereinigung bis auf weiteres geschlossen wird. Meaza ist verzweifelt. Hiruts Gerichtstermin ist in einem Monat. Der Staatsanwalt entzieht ihrer Organisation die Berechtigung Hirut vor Gericht zu vertreten, sie soll wieder in den Gewahrsam der Dorfpolizei. Die Situation scheint aussichtlos.

Trotz aller Widrigkeiten, wird der Fall 217 – "Andenet-Frauenrechtsorganisation gegen das Justizministerium" aber doch noch vor Gericht aufgerufen. Meaza hält ihr Plädoyer für Hirut und die Rechte der Frauen im Land. Sie bittet darum, die Sperrung aufzuheben, damit sie Hiruts Fall weiter vertreten kann. Aber solange der Richter nichts vom Justizministerium gehört hat, spricht er kein Urteil. Der Fall wird vertagt.

Als Meaza mit ihrer ehemaligen Andenet-Partnerin bei einem Drink in der Bar sitzt, werden sie von "Breaking News" überrascht: Der Justizminister musste zurücktreten. Hiruts Fall kommt vor Gericht, die Andenet-Anwältinnen vertreten sie. Außerdem haben sie es geschafft, einen Zeugen zu finden, der für Hirut aussagt. Ein Dorfbewohner war auf der Polizeiwache, als Hirut gebracht wurde und bestätigt ihre Aussagen. Das Gericht trifft eine für alle überraschende Entscheidung und dennoch fühlt sie sich für Hirut nicht wie ein Sieg an...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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