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Das Löwenmädchen - Plakat zum Film

DAS LöWENMäDCHEN

(N/D/S, 2016)


Regie: Vibeke Idsöe
Film-Länge: 126 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 14.09.2017

 DVD/Blu-ray-Start:
 27.02.2018

 Free-TV-Start:
 20.12.2019

 (arte)

"Das Löwenmädchen" - Handlung und Infos zum Film:


Es ist ein kalter Wintertag im Jahr 1912. In einem kleinen norwegischen Dorf bringt Ruth (Lisa Loven Kongsil), die Frau des Bahnhofsvorstehers Gustav Arctander (Rolf Lassgard), ein Mädchen zur Welt. Sie selbst stirbt bei der Geburt und zu allem Unglück verliert Gustav nicht nur seine große Liebe. Schwer kann er den Anblick seiner gerade geborenen Tochter ertragen, die er Eva nennt. Evas Körper ist überall mit Haaren bedeckt. Verzweifelt hofft Gustav, dass ihr "Fell" eines Tages wieder ausfallen wird. Bis dahin sieht Gustav nur einen Ausweg, sich selbst vor der Lächerlichkeit in der kleinen Gemeinde zu schützen: Solange Eva diese Haare nicht verliert, muss er sie vor den Blicken der Dorfbewohner verbergen. Überfordert von der Situation und seiner Rolle als Vater holt sich Gustav die lebensfrohe Hannah (Kjersti Tveteras) als Kindermädchen ins Haus. Sie soll sich um das Eva kümmern und dafür sorgen, dass das Baby im Schutz der kleinen Bahnhofsstation aufwächst. Doch Hannah schaut hinter das dichte Haarkleid und erkennt, dass Eva das braucht, was alle kleinen Kinder brauchen – Liebe und Geborgenheit.

Die Jahre vergehen, doch Evas Haare fallen nicht aus. Gustav Arctander muss sich damit abfinden, dass seine Tochter nie "normal" aussehen wird. Sie wird ihre Behaarung ein Leben lang behalten. Doch nicht nur dem muss Gustav sich stellen. Eva (Aurora Lindseth Lökka) ist inzwischen zu einem lebendigen und wissbegierigen Mädchen herangewachsen. Evas Neugier und Intelligenz entwickeln sich weit über das hinaus, was ihr der von ihrem Vater zugewiesene Lebensraum bieten kann. Wie lange kann Gustav sie und sich selbst noch vor der Realität verstecken?

Eva hingegen ist inzwischen bewusst, dass sie "anders" ist als die Menschen, die sie heimlich aus dem Fenster der kleinen Bahnstation beobachtet. Auch anders als ihre tote Mutter, von deren Schönheit das Bild über dem Schreibtisch ihres Vaters erzählt. Und anders als ihr Vater, der sein Talent als Künstler nur auslebt, indem er in seiner Freizeit Züge zeichnet. Züge - aber nie Eva.

Eva hat Sehnsucht nach einem anderen, einem "normalen" Leben. Für sie ist da noch mehr, hinter den Grenzen der Bahnstation und dem begrenzten Wissen, das sie dort erlangen kann. Vor allem Zahlen haben es ihr angetan. Evas Talent bleibt nicht verborgen. Der Bahnhofsangestellte "Funken" (Rolf Kristian Larsen) bringt ihr das Morsen bei und Hannah drängt Gustav, Eva zur Schule zu schicken. Gustav, der sich mit der Situation eingerichtet hat, zögert zunächst. Zu tief sitzt die Angst, wie die anderen Kinder auf Eva reagieren könnten. Doch Hannah bleibt hartnäckig und Evas größter Wunsch geht endlich in Erfüllung. Schnell wird Eva bewusst, dass sie nicht nur mehr weiß, als sie in der kleinen Dorfschule lernen kann. Sie fühlt, dass sie eine Außenseiterin bleiben wird – egal, wie viel sie lernen wird. Doch zurück in die Enge der Bahnstation will Eva nicht mehr. Sie kämpft um ihr eigenes Stückchen Normalität und ist bereit, zu schweigen. Sie schweigt gegenüber ihrem Vater über die Übergriffe ihrer Mitschüler und gegenüber Hannah über ihre Selbstzweifel als heranwachsende junge Frau. Nur wenn Eva mit sich ist, sich nicht mit der "äußeren Normalität" konfrontiert, zieht sie Gewissheit aus den Gesetzmäßigkeiten der Mathematik. Denn die zeigen ihr, dass das Leben mehr ist als eine Anomalie. Mehr als Evas seltene und nicht heilbare Krankheit (Hypertrichose).

Mit der Zeit gewöhnt sich die Dorfgemeinschaft an Evas Anblick. Eva (Mathilde Thomine Storm) ist nun ein Teenager. Und wie jeder andere Teenager erlebt auch sie die erste Liebe und auch den ersten Liebeskummer. Da ist die Reise mit ihrem Vater nach Kopenhagen ein willkommenes Abenteuer. Als die beiden im Zug sitzen, lernt Eva ihren Vater nicht nur von einer ganz anderen, einer fröhlichen und unbeschwerten Seite kennen. Eva empfindet auch, dass Reisen ermöglicht, "für eine kurze Zeit zu sehen, wer Menschen wirklich sind oder 6 was aus ihnen werden könnte". In Kopenhagen soll Eva dem Ärztekolloquium von Professor Stroem (Lars Knutzon) vorgestellt werden. Gustav ist froher Hoffnung, dass dieser Besuch Eva doch noch helfen wird, wieder ganz "normal" auszusehen. Doch als er seine Tochter abholt, die in der Klinik zusammengebrochen ist, ahnt er, dass etwas Unaussprechliches passiert ist. Wieder zurück in ihrem Dorf ist in der Welt der kleinen Familie nichts mehr wie es war. Verunsichert fällt Gustav in alte Verhaltensweisen zurück. Wieder ist die kleine Bahnhofsstation für ihn die einzige Möglichkeit, seine Tochter vor weiterem Unheil zu beschützen. Und so hält er auch nichts von "Funkens" Vorschlag, Eva auf die Universität zu schicken. Für Eva bricht eine Welt zusammen. Und es kommt noch schlimmer. "Funken", Evas bester Freund, wird - obwohl unschuldig - wegen Unregelmäßigkeiten im Kontor entlassen. Für Eva gibt es für diese Entlassung nur einen Schuldigen: ihren Vater.

Eines Tages kommt ein Wanderzirkus mit sog. "menschlichen Kuriositäten" ins Dorf. Gustav ist erschüttert, wie Menschen mit Außenseitermerkmalen zur Schau gestellt werden. Als ihm der Zirkusdirektor Johannes Joachim (Burghart Klaußner) nach der Show auch noch anbietet, Eva mit auf Tour zu nehmen, wirft er ihn raus. Doch Eva, die die beiden belauscht hat, möchte weg von ihrem Vater und dem Leben, das dieser für sie vorgesehen hat. Heimlich stiehlt sie sich davon und schließt sich der fahrenden Truppe an.

Jahrelang zieht Eva (Ida Ursin-Holm) mit siamesischen Zwillingen, dem Echsenmann (Ken Duken) und einer bärtigen Frau durch die Welt. Auf der Bühne als "Freak" ausgestellt, verdient Eva ihr erstes eigenes Geld. Doch das Leben mit den anderen ist nicht das, was Eva glücklich macht. Nie wird sie sich damit abfinden, was die Gesellschaft für Menschen wie sie für angebracht hält. Eva gehört zu jenen starken und klugen Frauen, die sich nicht auf ihre gesellschaftliche Rolle oder gar Äußerlichkeiten reduzieren lassen.

Eva weiß, wenn man weder zum "Normalen" noch zum "Unnormalen" gehört, kann man die Brücke zwischen diesen beiden Welten nur in sich selbst finden. Ihre Brücke sind die Gesetzmäßigkeiten der mathematischen Wissenschaft. Sie verwendet ihr Erspartes, um an der Sorbonne in Paris Mathematik zu studieren. Sie ist bereits eine anerkannte Wissenschaftlerin, als sie nach einer Vorlesung ein Telegramm erhält. Ihr Vater Gustav ist gestorben.

Eva reist zur kleinen Bahnstation, die einst ihr Zuhause war. Als welterfahrene und elegante Frau trifft sie auf Hannah. Jene Hannah, die ihr die Liebe gab, die Eva von ihrem Vater immer verwehrt geblieben zu sein schien. Nichts möchte Eva aus dieser Welt schmerzhafter Erfahrungen zurück nach Paris mitnehmen. Bis auf eine Mappe mit Zeichnungen ihres Vaters, die Hannah ihr zum Abschied in die Hände drückt. Als Eva im Zug die Mappe öffnet wird ihr bewusst, dass jede Liebe ihre eigene Gesetzmäßigkeit hat...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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