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Bessere Zeiten - Plakat zum Film

BESSERE ZEITEN

("Svinalängorna")
(S, 2010)


Regie: Pernilla August
Film-Länge: 94 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 08.12.2011

 DVD/Blu-ray-Start:
 14.06.2012

 Free-TV-Start:
 03.11.2012

 (NDR)

"Bessere Zeiten" - Handlung und Infos zum Film:


Eines Morgens kurz vor Weihnachten, Leena (Noomi Rapace), ihr Mann Johan (Ola Rapace) und ihre Kinder liegen gemeinsam im Bett, klingelt das Telefon. Leena hebt ab und eine Stimme, die sie seit Jahren nicht mehr gehört hat, meldet sich: ihre Mutter Aili (Outi Mäenpäa). Erschrocken beendet sie das Gespräch abrupt, nur um wenige Minuten später einen Anruf aus dem Krankenhaus ihrer Heimatstadt zu bekommen. Ihre Mutter liegt im Sterben, sie soll sofort kommen.

Leena zögert, sie ist sichtlich getroffen. Sie hatte schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter und ganz offensichtlich mit diesem Teil ihres Lebens, ihrer Kindheit, abgeschlossen. Ihren Mann hatte sie sogar im Glauben gelassen, dass ihre Mutter längst tot sei. Doch er und die Kinder sind nun neugierig darauf sie kennen zu lernen. Leena sträubt sich mit allen Mitteln, doch Johan stellt sie vor vollendete Tatsachen, packt alles Nötige und fährt mit ihr und den Kindern los.

Für Leena ist es der Beginn einer Reise, während der ihre Erinnerungen wieder aufleben. Während sie aus dem Autofenster blickt, tauchen Kilometer um Kilometer Bilder aus ihrer Kindheit vor ihrem geistigen Auge auf.

Da ist der erste Schultag ihres kleines Bruders Sakari (Junior Blad), als ihre Mutter den Wecker in ihrer Trunkenheit überhört und ihr Vater Kimmo (Ville Virtanen) ebenfalls betrunken in der Küche umherschwankt - und sie sich darum kümmern muss, dass Sakari es rechtzeitig in in die Schule schafft. Da ist der Umzug in die schöne neue Wohnung, der der Familie einen der raren Moment des Glücks verschafft und plötzlich einen Aufbruch möglich erscheinen lässt. Kimmo war aus Finnland nach Schweden gekommen und hatte im neuen Land nie richtig Fuß gefasst, seine Sorgen ertränkte er seitdem im Alkohol. Leena erinnert sich, wie der arbeitslose Vater mit Hingabe Sonnenblumen züchtet, wie er in abstinenten Phasen seine Tochter bestärkt, sie sei eine Kämpferin wie er. Und da ist das

Weihnachtsfest, an dem sich die Spannungen in der Familie entluden. Leena sieht sich, wie sie ihre Mutter manchmal bei ihrer erniedrigenden Arbeit als Putzhilfe unterstützt, wie sie dafür ein Taschengeld bekommt, damit sie endlich einen neuen Badeanzug für ihr Schwimmteam kaufen kann. Und sie hört die Ermahnungen der Mutter, wie wichtig es sei fleißig zu lernen, um es später einmal besser zu haben - doch die Zeit dafür bekommt sie nicht, denn sie muss sich immer wieder um ihren kleinen Bruder kümmern, ihn vor den ausufernden Streits der Eltern beschützen. Bis er schließlich nach der Eskalation eines Konflikts vom Sozialdienst abgeholt und in ein Heim gebracht wird.

Doch Leena fallen auch die schöne Augenblicke ein, die sie verlebte. Ihr heiß geliebtes Schwimmen, das ihr half, aus der traurigen Wirklichkeit zu entfliehen. Und ihre Mutter, die ihr immer und immer wieder von Esther Williams erzählen musste, der badenden Venus. Auch ihre Mutter war eine gute Schwimmerin gewesen, doch dann kam der Krieg und änderte ihr Leben radikal, von da an ließ ihr die harte Arbeit keine Zeit mehr für das, was sie wirklich liebte.

Im Krankenhaus angekommen, erkennt Leena ihre eigene Mutter nicht wieder. Die Krankheit hat sie stark geschwächt, eingefallen liegt sie in ihrem Bett. Widerwillig stellt Leena ihr Johan und ihre Töchter vor und sucht nach einer Möglichkeit, sich rasch wieder zu verabschieden. Doch erst müssen sie in Ailis Wohnung, um dort die wichtigsten Dinge zu regeln. Als sie das Krankenzimmer verlassen wollen, ruft die Mutter Leena noch einmal zu sich, sie habe ihr etwas zu sagen. Doch es ist keine Erklärung der Einsicht, dass sie etwas falsch gemacht hätte, sondern nur eine weitere Bitte: Leena soll den Vater zu ihr bringen.

Und so steht Leena als Erwachsene in der Wohnung ihrer Mutter, dem Mittelpunkt ihrer Kindheit. Ihre Familie möchte sie beim fierberhaften Aufräumen unterstützen, doch sie reagiert sehr sensibel auf die neugierigen Fragen ihres Mannes und ihrer Kinder nach den überall präsenten Familienbildern. Schnell zieht ein Foto alle Blicke auf sich: ihr kleiner Bruder Sakari, von dem Leena nie erzählt hatte. Die Frage, ob er hier wohnen würde, beantwortet sie einsilbig damit, dass er längst tot sei. Was mit ihm passiert sei möchte sie ihrem Mann jedoch nicht sagen.

Ohne zu antworten entflieht Leena der Konfrontation mit ihrem Mann und nimmt die Urne des Vaters mit zur Mutter ins Krankenhaus. Und tatsächlich kommt es im Moment der Zweisamkeit zu einer Aussprache, in der ihre Mutter offenbart, dass sie sich durchaus einiger Fehler bewusst ist. Doch sie verleugnet das Schicksal ihres Bruders und beharrt darauf, dass Leenas Kindheit im Großen und Ganzen eine gute Zeit gewesen sei.

Leena ist fassungslos angesichts dieser Selbsttäuschung, selbst im Moment ihres bevorstehenden Todes ist ihre Mutter nicht bereit ihre Lebenslüge zu hinterfragen. Sie verlässt das Krankenhaus, wird von ihrem Mann zur Rede gestellt und gerät in Rage. Bis ein erneuter Anruf aus dem Krankenhaus alles verändert. Ein Anruf, der Leena erstmals die Möglichkeit gibt, wirklich mit dem schmerzhaften Kapitel ihrer Kindheit abzuschließen und sich zu verabschieden...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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