Nur kurze Zeit später muss sie aber feststellen, dass sie bereits ganz und gar abhängig von ihm ist. Von Anfang an war John eher der "Mann fürs Bett", Gespräche blieben bei den beiden rudimentär. Mehr und mehr lebt er mit und an ihr aber seine gesammelten sexuellen Phantasien aus - das legendäre Bestreichen mit Honig ist da noch recht harmlos. Nach 9 1/2 Wochen muss Elizabeth dann erkennen, dass John den Bogen eigentlich schon längst überspannt hat...
Was wurde nicht alles geschrieben über diesen Film: Von wütenden Protesten über die Darstellung "exzessiven Sexs" (wohl kaum nachzuvollziehen) bis hin zu Kim Basingers Zitat, Mickey Rourke zu küssen wäre so erotisch, wie einen Aschenbecher auszulecken. Nichtsdestotrotz: Die Marketing-Maschinerie funktionierte perfekt, auch Joe Cocker konnte davon profitieren, dessen "You Can Leave Your Hat On" zum Hit wurde. Nüchtern betrachtet, war "9 1/2 Wochen" nicht mehr als ein aufgeblasener Liebesfilm mit leichten Ausschweifungen - über Strecken jedoch einfach nur langweilig. Am Drehbuch schrieb übrigens Zalman King mit, der vier Jahre später mit "Wilde Orchidee" selbst einen höchst umstrittenen Erotik-Film drehte. Eine Fortsetzung von "9 1/2 Wochen" kam zwölf Jahre später als
"9 1/2 Wochen in Paris" in die Kinos - ohne Kim Basinger und ohne Erfolg.